Die Swisscom hat im ersten Quartal weniger umgesetzt, dank Sondereffekte unter dem Strich aber mehr verdient. Die Ziele für das Gesamtjahr gelten unverändert. Der Schweizer Telekomkonzern betont aber, dass die finanziellen Effekte von Corona nicht quantifiziert werden könnten.

Swisscom weist für das Startquartal einen um 4,3 Prozent geringeren Umsatz von 2,74 Mrd. Franken (2,6 Mrd. Euro) aus. Der operative Gewinn (EBITDA) nahm um 0,7 Prozent auf 1,11 Mrd. Franken ab, wie der Telekomkonzern am Donnerstag mitteilte. Unter dem Strich steht jedoch ein 2,9 Prozent höherer Reingewinn von 394 Mio. Franken, was mit "Sondereffekten im Ertragssteueraufwand" begründet wird.

Probleme in der Schweiz, stark in Italien

Beim Umsatz hat sich das Muster der Vergangenheit fortgesetzt: Swisscom erodiert in der Schweiz und wächst in Italien. In der Schweiz sank der Umsatz um 4,4 Prozent auf 2,07 Mrd. Franken, was mit anhaltenden Wettbewerbs- und Preisdruck in verschiedenen Segmenten erklärt wird. Dagegen ging es bei der italienischen Breitbandtochter Fastweb, die auch im Mobilfunk tätig ist, erneut aufwärts. Der Umsatz kletterte (in der Berichtswährung Euro) um 5,6 Prozent.

Der Rückgang im Kerngeschäft sei dank der laufenden Sparmaßnahmen größtenteils aufgefangen worden, wird der nur relativ geringe Rückgang beim Betriebsgewinn erklärt. Bekanntlich läuft bei der Swisscom ein Sparprogramm, welches im laufenden Jahr und den beiden Folgejahren Einsparungen von je 100 Mio. Franken bringen soll.

Die Ziele für das Gesamtjahr gelten unverändert. So peilt die Swisscom einen Umsatz von rund 11,1 Mrd. Franken an, nach 11,45 Milliarden im Vorjahr an. Beim EBITDA rechnet die Swisscom mit rund 4,3 Mrd. Franken. Außerdem wird eine erneut unveränderte Dividende von 22 Franken versprochen, sollten die Ziele erreicht werden.

Abwarten der Coronavirus-Folgen

Es wird jedoch ein Vorbehalt angebracht. So könnten aktuell die möglichen finanziellen Auswirkungen aufgrund Covid-19 nicht quantifiziert werden, so die Mitteilung. Zu viel sei ungewiss, etwa die Dauer der Pandemie, die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen zugunsten der Wirtschaft oder das Kundenverhalten in der Schweiz und in Italien.

Wegen Corona sind die Produkte von Swisscom aber grundsätzlich gefragt, wie CEO Urs Schaeppi in der Mitteilung festhält: "Verglichen mit dem Vormonat verzeichnen wir im März 70 Prozent mehr Mobilfunkanrufe." Und im Festnetz seien mit TV und Streaming jeden Abend zur Primetime Höchstwerte worden, wie vor der Krise jeweils nur sonntagabends. "Die Netze von Swisscom bewähren sich auch in diesen Tagen", so sein Fazit. (APA, 30.04.2020)