Die Krise trifft auch die Bauwirtschaft hart.

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Wien – Nach dem exponentiellen Wachstum bei der Arbeitslosigkeit nach dem Lockdown der Wirtschaft heißt es auch in diesem Bereich: "flatten the curve", also Abflachung der Kurve. Diesem Ziel scheint die Regierung zumindest näher gekommen sein, wie Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz berichtete. Demnach waren am 13. April 588.205 Menschen auf Jobsuche. Damit waren zu diesem Zeitpunkt gut 60 Prozent mehr in Arbeitslosigkeit oder in Schulung als im Vorjahr. Am 27. April waren dann 572.025 Menschen arbeitslos oder in Schulungen.

Trendwende fraglich

Ob damit wirklich eine Trendwende eingeleitet wurde, bleibt abzuwarten. Denn: Einerseits müssen bei Kündigungen Fristen eingehalten werden, beispielsweise zum Quartalsende hin. Andererseits zeigt der Anstieg der Kurzarbeit, dass die Lage am Jobmarkt weiter desaströs ist. 1,2 Millionen Beschäftigte befinden sich derzeit in Kurzarbeit, wie Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) erklärte. Hier werden die Mittel auf zehn Milliarden Euro aufgestockt.

Sämtliche Bundesländer verzeichneten im April mehr Arbeitslose als im Vorjahr, am stärksten war der Zuwachs in Tirol. Mehr als verdoppelt hat sich die Arbeitslosigkeit in Salzburg und in der Steiermark. In Wien gab es einen Anstieg um gut 50 Prozent. Allein im Tourismus gab es 114.000 Arbeitslose, in der Baubranche 45.000.

Detaillierte Zahlen am 4. Mai

Am 4. Mai soll es detaillierte Zahlen für April geben – und künftig wöchentlich gemeinsam mit den Kurzarbeitszahlen auch Arbeitslosenzahlen. Das AMS werde am 15. Mai wieder Schulungen aufnehmen, teilten die Regierungsvertreter mit. Die Corona-Kurzarbeit sei ein europaweit einzigartiges Modell und diene dazu, Massenarbeitslosigkeit zu verhindern, sagte Blümel. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) erneuerte ihre Pläne, die Produktion kritischer Waren wie im Medizinbereich verstärkt nach Österreich und Europa zu bringen, um die Unabhängigkeit zu erhöhen. (red, APA, 30.4.2020)