Seit 1. Jänner wurden 152 Kinder in Afghanistan bei Anschlägen ermordet.

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Kabul – Fünf Mitglieder derselben Familie sind in Afghanistan durch eine am Straßenrand verstecke Sprengfalle getötet worden. Die Familie befand sich in der Provinz Ghazni auf dem Weg zu einer Trauerfeier, als ihr Fahrzeug von der Explosion zerstört wurde, wie ein Sprecher der Provinz sagte. Unter den Opfern befanden sich demnach zwei Frauen und ein sechsjähriges Kind.

Seit Tagen gibt es in der Region Gefechte zwischen Regierungstruppen und Taliban. Die Aufständischen versteckten gewöhnlich Bomben am Straßenrand, um Versorgungswege des Militärs zu sabotieren.

500 tote Zivilisten im ersten Quartal

Laut einem UNO-Bericht starben im ersten Quartal in dem Land bereits mehr als 500 Zivilisten. In Afghanistan bekämpfen die militant-islamistischen Taliban die vom Westen gestützte Regierung in Kabul. Außerdem ist seit einigen Jahren die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in dem zentralasiatischen Land präsent. Unter den zivilen Opfern des Konflikts waren laut UNO-Bericht 152 getötete und 265 verwundete Kinder.

Die USA hatten mit den Taliban am 29. Februar in Doha (Katar) ein Abkommen unterzeichnet. Es sieht einen Abzug der internationalen Truppen sowie einen Gefangenenaustausch vor und soll den Weg für innerafghanische Friedensgespräche bereiten. Die Regierung in Kabul war nicht daran beteiligt worden, weil die Taliban direkte Gespräche mit ihr bisher abgelehnt hat. (APA, 30.4.2020)