Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel.

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Berlin – Journalistenvertreter haben in Deutschland die Regierungen in Bund und Ländern aufgefordert, auch in der Coronakrise auf die Einhaltung der Pressefreiheit zu achten. "Mit Sorge nehmen wir wahr, dass es immer wieder zum Negativen veränderte Bedingungen im Informationsfluss zu geben scheint", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben der Bundespressekonferenz und der Landespressekonferenzen. Dort sind die Berichterstatter über die Bundes- und jeweilige Landespolitik organisiert. Als negative Beispiele werden Pressekonferenzen ohne Journalisten, durch Regierungsvertreter geschönte Fragen und die fehlende Möglichkeit zu Nachfragen genannt.

Medien komme aber gerade in einer Ausnahmezeit wie der Corona-Pandemie eine besonders wichtige Stellung zu, argumentieren die Bundes- und Landespressekonferenzen anlässlich des Tages der Pressefreiheit. Man habe Verständnis dafür, dass es Einschränkungen in der Pandemie gebe. Diese behinderten aber die Arbeit von Journalisten. "Wir erwarten, dass alle Einschränkungen so bald wie möglich zurückgenommen werden", heißt es. Positiv wird in dem Schreiben vermerkt, dass die Bereitschaft wieder wachse, trotz der erschwerten Bedingungen Pressekonferenzen mit unmittelbarer Teilnahme von Journalisten abzuhalten. (Reuters, 30.4.2020)