"The Mandalorian" ist ein Hit.

Foto: Disney

Die Kinos sind zwar derzeit aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus geschlossen, dafür erfreut sich das Streamingangebot der diversen Plattformen großer Beliebtheit. Das Ende März gestartete Disney+ nutzt nun den "Star Wars"-Tag am 4. Mai unter dem Motto "May the Fourth be with you" (in Abwandlung des Filmspruchs "May the Force...") für einen Schwerpunkt. Nachfolgend ein Überblick:

Die Ära Skywalker: Abschluss der neuen Trilogie

Mit der Übernahme der "Star Wars"-Rechte im Jahr 2012 durch Disney stand einer Wiederbelebung der Weltraumsaga nichts mehr im Weg. Groß war die Vorfreude bei Fans, als neue Filme angekündigt wurden, aber ebenso groß auch die Skepsis, lag vielen die missglückte Ausrichtung auf neue Publikumsschichten mit Figuren wie Jar Jar Binks in den Episoden I bis III noch schwer im Magen. 2015 hob das "Star Wars"-Raumschiff mit "Das Erwachen der Macht" unter der Regie von J. J. Abrams ab, und vieles funktionierte. Ganz auf Nostalgie gepolt, sollte die Geschichte der Ära Skywalker fertig erzählt werden. Nach "Die letzten Jedi" (2017) gab es im vergangenen Dezember mit "Der Aufstieg Skywalkers" schließlich das finale Kapitel um Luke, Leia und vor allem die neue Protagonistin Rey (Daisy Ridley). Wie die verschiedenen Ebenen zusammengeführt wurden, gefiel zwar nicht jedem, aber nach dem zwischenzeitlichen Absturz in nichtssagende Langatmigkeit versöhnte das Finale doch viele "Star Wars"-Anhänger. Ab Montag ist die finale Folge der Erzählung – wie auch alle anderen Episoden – bei Disney+ abrufbar.

Unerreicht: Die Original-Trilogie

Es war die Geburtsstunde eines millionenschweren Unternehmens: 1977 ließ der junge Filmemacher George Lucas den "Krieg der Sterne" (später als Episode IV "Eine neue Hoffnung" betitelt) auf die Menschheit los. Eine wilde Mischung aus Science-Fiction, Westernflair, Abenteuerfilm und Familiensaga, begründete er damit ein Imperium – nicht nur inhaltlich, galt es die dunkle Macht um den ikonischen Schurken Darth Vader zu besiegen, sondern auch ganz real. Harrison Ford, Mark Hamill, Carrie Fisher – die Schauspieler wurden zu Stars, aber das eigentliche Augenmerk galt und gilt dem Universum, das Lucas mit seiner Geschichte erschuf. Es folgten "Das Imperium schlägt zurück (1980) – für viele immer noch der beste "Star Wars"-Film – sowie der vorläufige Abschluss mit "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (1983). Vom eigenwilligen Sprachstil Yodas bis zum legendären Vater-Sohn-Konflikt sind etliche Elemente ins popkulturelle Gedächtnis übergegangen. Kein Wunder also, dass nach drei Filmen nicht Schluss war.

Erduldet: Die Prequel-Trilogie

1999 erwarteten viele nicht nur die (eigentlich vorgezogene) Jahrtausendwende, für alle nach 1980 Geborene stand noch ein ganz anderes Highlight an: Endlich einen "Star Wars"-Film beim Kinostart auf der großen Leinwand erleben! "Die dunkle Bedrohung" markierte Episode I der Sci-Fi-Saga, George Lucas war zu den Anfängen zurückgekehrt. Mit Hollywoodprominenz wie Liam Neeson, Ewan McGregor und Natalie Portman wurde eine neue Trilogie aufgezogen, die Effekte den neuen technischen Möglichkeiten angepasst – und leider der Spirit des Originals beinahe gänzlich über Bord geworfen. Es folgten noch "Angriff der Klonkrieger" (2002) sowie "Die Rache der Sith" (2005), wobei lediglich letzterer aufgrund der Wandlung von Anakin Skywalker zum dunklen Sith-Lord Darth Vader einigermaßen überzeugen konnte. Durch die Ausrichtung auf ein neues, teils jüngeres Zielpublikum trat Lucas in so manches Fettnäpfchen, was dem Erfolg an den Kinokassen (sowie einer unglaublichen Schwemme an Merchandise-Produkten) allerdings keinen Abbruch tat.

Wer hätte das gedacht? Spin-Off-Filme zu Han Solo und Plänen des Todessterns

Neben der zusammenhängenden Trilogie hat Disney von Beginn an auch kommuniziert, für sich stehende Einzelfilme aus dem "Star Wars"-Universum veröffentlichen zu wollen – quasi als Überbrückung bis zu den nächsten Episoden der großen Erzählung. So kam 2016 "Rogue One" ins Kino, der die Vorgeschichte zu Episode IV "Eine neue Hoffnung" erzählt und zeigt, wie die Rebellen an die Baupläne des Todessterns gelangt sind. Bei Fans wie Kritikern kam der Film von Gareth Edwards äußerst gut an und gilt als gelungenster aus der Disney-Schmiede. Ganz im Gegensatz zu "Solo", den Ron Howard zwei Jahre später fabrizierte. Darin begegnet man dem jungen Han Solo (Alden Ehrenreich) und wohnt auch seiner ersten Begegnung mit dem Wookiee Chewbacca bei. So temporeich all das erzählt wird, so sehr fällt "Solo" gegenüber dem ersten Spin-Off ab und bleibt als Einzelfilm seltsam unentschlossen.

Es gehta auch kürzer: The Mandalorian

Das erste wirkliche Hochglanzprodukt von Disney+ und immer noch Aushängeschild des Dienstes ist "The Mandalorian": Die erste Realserie in der Welt von "Star Wars" – im Animationsbereich hat man mit beliebten Reihen wie "The Clone Wars" bereits punkten können – dreht sich um den titelgebenden Kopfgeldjäger, der sich als Einzelkämpfer durch die nach dem Niedergang des Imperiums noch von Krieg und Chaos gezeichnete Galaxie schlägt. Bei einem seiner Aufträge begegnet er einem kleinen Wesen, das offenkundig derselben Spezies wie Jedi-Meister Yoda angehört. Fortan versucht er, dem nur Kind genannten grünen Zwerg mit den großen Ohren zu helfen. Stilistisch folgt die von Jon Favreau konzipierte Reihe einer klassischen Westerngeschichte des einsamen Reiters in der Prärie. Die achte und finale Folge der ersten Staffel ist ab dem heutigen Freitag verfügbar.

Ein Blick hinter die Kulissen: Disney Galerie

Pünktlich zum "Star Wars"-Tag gibt es mit "Disney Galerie: The Mandalorian" eine neue, achtteilige Dokureihe, die einen Blick hinter die Kulissen der gleichnamigen Serie wirft. Neben Schöpfer Jon Favreau kommen dabei die Schauspieler und Regisseure der einzelnen Episoden, darunter etwa Bryce Dallas Howard oder Taika Waititi, zu Wort. Und wem das nicht genug "Star Wars"-Feeling vermittelt, für den bietet Disney+ mit einem sogenannten "Concept Art Take-Over" eine ganze Woche lang noch mehr Design im Stile der Weltraumsaga. Dabei werden jeder Film und jede Serie mit einem aus Originalzeichnungen bestehenden Artwork präsentiert. (APA, 1.5.2020)