Wien – Ohne besondere Vorkommnisse ist die zweite nennenswerte politische Kundgebung gegen die Covid-19-Politik der Regierung am Freitag in Wien abgelaufen. An die 400 Menschen versammelten sich am Freitag, dem 1. Mai, nach einem Aufruf der Initiative für evidenzbasierte Corona-Informationen (ICI) vor dem Bundeskanzleramt. Gefordert wurde das sofortige Ende aller Corona-Maßnahmen.

Arzt spricht von Folter

Als Redner traten unter anderem der Rechtsanwalt Roman Schiessler und der Arzt Christian Fiala auf, der das "Social Distancing" als Folter bezeichnete, was mit großem Beifall beantwortet wurde. "Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, vor diesem Virus Angst zu haben", sagte der Allgemeinmediziner und Gynäkologe.

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Vehement wies Fiala darauf hin, dass der Mund-Nasen-Schutz kontraproduktiv, ja sogar gefährlich sein könne. Er sprach in dem Zusammenhang etwa von einer Studie, die zeige, dass durch die Masken der CO2-Gehalt in Blut und Gehirn steige, was zu einer reduzierten Gehirnaktivität führe.

Abstand eingehalten

Mehrmals wurde über die Lautsprecheranlage dazu aufgerufen, den gebotenen Ein-Meter-Abstand einzuhalten. Diesbezüglich – und auch sonst – gab es keine Beanstandungen durch die Polizei. Die Veranstalter hatten vor der Versammlung auch Abstandspunkte in Pink auf den Boden gesprüht.

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Einige Teilnehmer waren mit Transparenten oder beschriebenen Masken (zum Beispiel "Freiheit statt Corona-Diktatur", "Mund-tot") gekommen. Für einen Moment ertönten "Kurz muss weg"-Rufe, sonst blieb es aber ruhig. Unter das Publikum hatte sich auch Identitären-Chef Martin Sellner gemischt, der oft angesprochen wurde. Nach einer Stunde wurde die Versammlung für beendet erklärt, die Menge löste sich auf.

Rückblick

Vor einer Woche hatte es kurz Aufregung um die erste Kundgebung der Initiative gegeben. Obwohl die Polizei die Versammlung untersagt hatte, fanden sich am vergangenen Freitag dutzende Menschen am Albertinaplatz ein. Es kam zu einer Festnahme wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt sowie mehreren Anzeigen wegen Verstöße gegen das Covid-19-Maßnahmengesetz und nach dem Versammlungsgesetz. (APA, 1.5.2020)