"The Last Of Us 2" erscheint nach einem massiven Leak früher. Sony soll die Übeltäter aufgespürt haben.

Foto: Naughty Dog

Schlimmer hätte es für Naughty Dog wohl nicht mehr kommen können. Vor Release des Blockbusters The Last Of Us 2 wurden sämtliche Zwischensequenzen inklusive Ende des Spiels im Netz veröffentlicht. Eigentlich auf unbestimmte Zeit verschoben, wurde die Spieleschmiede im Grunde zu einem baldigen Release gezwungen: The Last Of Us 2 erscheint nun am 19. Juni. Doch wer ist für das Mega-Leak verantwortlich? Offenbar war es doch kein erboster Mitarbeiter, wie anfangs angenommen.

Zugriff bereits im Jänner

Wie Kotaku berichtet, sollen vielmehr Hacker Zugriff auf die Server der Spieleschmiede erlangt haben. Sony und Naughty Dog stellten bereits klar, dass sie nun wissen, wer die Daten verbreitete – konkrete Infos gab es aber keine. Gegenüber Kotaku meldete sich nun aber eine Quelle, die Einblick in die Entwicklung des Spiels hatte. Konkret soll der Zugriff bereits im Jänner stattgefunden haben. Ein Terabyte an Daten wurden offenbar entwendet. Ob dazu ein spielbarer Build zählt, ist noch offen.

Naughty Dog wusste von Lücke

Das Studio soll von einem Hacker bereits im Februar benachrichtigt worden sein. Erst Ende April wurde die Sicherheitslücke geschlossen. Konkret fanden sich im Code von vergangenen Spielen Infos zu den Servern des US-Studios – mitsamt Details zu den Passwörtern. Mit etwas Glück konnten die Hacker somit dank The Last Of Us 1 Zugriff auf den Server des anstehenden Spiels erlangen. Die Vorgehensweise wurde von Sony nicht weiter kommentiert. Allerdings bestätigt Ex-Kotaku-Journalist Jason Schreier, dass ein Hack stattgefunden hat.

Wer hat die Daten verbreitet?

Unklarheit herrscht nun darüber, wer die Daten verbreitet hat. Besagte Hacker, die die Schwachstelle Anfang Jänner aufdeckten, sollen nicht dafür verantwortlich sein. Allerdings dürfte jemand Infos zu der Lücke von der Gruppe erlangt und sich so Zutritt verschafft haben. Ein ehemaliger oder aktueller Mitarbeiter von Naughty Dog wurde von Sony als Übeltäter ausgeschlossen. Das Team der Spieleschmiede sei über das Leak selbst erbost und geschockt.

"Crunch" bei US-Spieleschmiede

Die Theorie, dass ein erboster Mitarbeiter die Daten veröffentlicht haben soll, ging darauf zurück, dass Naughty Dog bekannt für seinen "Crunch" ist. Dabei handelt es sich um massive Überstunden über einen längeren Zeitraum. Das US-Studio habe deswegen mit massiven Abgängen zu kämpfen – auch aktuelle Mitarbeiter zeigten sich verzweifelt. Manche wünschten sich gar, dass das Game für die PS4 ein Flop wird, damit bei dem Studio ein Umdenken stattfindet. (red, 4.5.2020)