Am vergangenen Freitag wurde wieder gegen die Maßnahmen der Regierung demonstriert.

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Es ist eine bizarre Mischung, die sich gefunden hat: Impfgegner, Verschwörungstheoretiker, Rechtsextremisten, Antisemiten und Menschen, die sich wegen der Einschränkung demokratischer Rechte Sorgen machen. Sie alle gehen seit über eine Woche immer auf die Straße – in Wien versammelten sich am vergangenen Freitag fast 400 Personen, um gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu demonstrieren.

Selbst bezeichnen sich einige Demoteilnehmer als "Querfront". So wurde die Zusammenarbeit zwischen Nazis und Linken im Deutschland der 1920er-Jahren bezeichnet. Tatsächlich waren viele bekannte Rechtsextremisten vor Ort, darunter der Anführer der Identitären Bewegung und deren Nachfolgeverein.

5G und Bill Gates

Am lautesten sind bei Kundgebungen Impfgegner zu vernehmen. Sie stellen infrage, ob es Viren überhaupt gibt, und sprechen sich gegen "Zwangsimpfungen" aus. Unter anderem wurden Flugblätter verteilt, auf denen es hieß, dass nun "eine weltweite Diktatur" errichtet werde. Zusätzlich bekam man auf den Demos alles zu hören, was das Internet gerade an Corona-Verschwörungstheorien hergibt. Das Virus werde etwa über den neuen MobilfunkStandard 5G übertragen oder Microsoft-Mitbegründer Bill Gates stecke hinter der Pandemie. Bereits vor der Corona-Krise gab viele Gerüchte rund um diesen neuen MobilfunkStandard 5G – erst seit ein paar Wochen kursiert die These, dieser würde angeblich die Erkrankung auslösen, wofür es laut WHO keine Belege gibt. Auch spricht gegen diese Behauptung, dass Covid-19 in einigen Ländern verbreitet ist, die beim 5G-Ausbau hinterherhinken.

Bill Gates wird fälschlicherweise vorgeworfen, ein Patent auf das Coronavirus zu besitzen. (sum, 4.5. 2020)