Die Emulation der Nintendo Wii ist bis heute eine Herausforderung für Entwickler.

Foto: Nintendo

Nach einer Reihe von Veröffentlichungen des Quellcodes und anderer Informationen zu verschiedenen Games von Nintendo ist nun ein neuer Leak aufgetaucht. Dieser fällt beachtlich aus, schreibt Heise. Er enthält den Quellcode zu gleich drei bedeutenden Konsolen des japanischen Herstellers: dem N64 und dessen Nachfolgers, dem Gamecube und der Wii.

Ursprünglich aufgetaucht sind die Informationen zuerst auf dem berühmt-berüchtigten Portal 4chan, von wo aus sie sich schnell auf diverse andere Plattformen verbreiteten. Der N64 (1996) war damals Nintendos Konkurrent zur ersten Playstation. Für ihn erschienen Kultspiele wie Mario 64 und Zelda: Ocarina of Time. Der Gamecube folgte 2001, ohne am Rezept viel zu ändern, ehe die Wii 2006 mit ihren Bewegungscontrollern erfolgreich ein neues Konzept erprobte.

Retro-Analyse und Emulatoren

Eine Reihe von Leuten dürften die Leaks interessant finden. Retro-Fans dürften daraus mehr über die Funktionsweise und Eigenheiten der Konsolen ablesen können. Die Entwickler von Emulatoren könnten den Code nutzen, um ihre Programme zu verbessern, da es bis heute immer noch Probleme mit verschiedenen Spielen gibt.

Dieser Einsatz ist aber rechtlich heikel, weswegen etwa die Entwickler des Gamecube- und Wii-Emulators Dolphin bereits abgewunken haben. Man werde sich nicht an dem Leak bedienen, heißt es in einem Tweet. Genauer gesagt dürfe man nicht einmal einen Blick darauf werfen, um sicher zu stellen, dass das eigene Projekt "sauberes" – sprich: eigenständig erarbeitetes – Reverse Engineering bleibe, da man andernfalls mit Anwaltspost von Nintendo rechnen müsse. Das Unternehmen ist bekannt dafür, gegenüber Emulatoren und Fanprojekten wenig Toleranz zu zeigen. (gpi, 05.05.2020)