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Während der Krise wird vermehrt telefoniert.

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Die heimischen Mobilfunknetz-Betreiber haben im vergangenen Jahr sowohl beim Umsatz als auch beim Betriebsgewinn zugelegt: Der Gesamtumsatz stieg um 4,4 Prozent auf 4,795 Mrd. Euro, der Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) um 7,2 Prozent auf 1,761 Mrd. Euro, teilte das Forum Mobilkommunikation (FMK) am Dienstag mit. Heuer wird das Gesprächsvolumen wegen der Coronakrise kräftig steigen.

"2020 ist alles anders", so FMK-Präsident Volker Libovsky, CTIO von Magenta. "Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, die traditionelle Jahres-Pressekonferenz zu verschieben", erklärten Libovsky und FMK-Vizepräsident Lothar Roitner, Geschäftsführer des FEEI (Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie).

Ende September sollen dann auch aktuelle Markt- und Verkehrsdaten in Zeiten der Corona-Krise präsentiert werden. Schon jetzt steht fest: Weil nur noch knapp 46 Prozent aller Haushalte ein Festnetz-Telefon haben, hat sich die Anzahl der mobil telefonierten Sprachminuten schlagartig fast verdoppelt. Täglich wird nun 112.180.000 Minuten in den österreichischen Mobilfunknetzen telefoniert, was einer Steigerung gegenüber dem bisherigen Tagesdurchschnitt um mehr als 80 Prozent entspricht.

Mobiles Datenvolumen gestiegen

Auch das mobile Datenvolumen ist deutlich gestiegen, durchschnittlich werden nun rund 8.710.000 GB Daten täglich übertragen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 30 Prozent. Es habe sich gezeigt, dass die Österreichs Mobilfunknetze auch für Krisen gut aufgestellt seien.

Ein wichtiger Punkt bei der Jahres-Pressekonferenz im Herbst sollen auch aktuelle Informationen zur 5G-Frequenzauktion der Bänder 0,7 GHz, 1,5 GHz und 2,1 GHz und der weitere Fahrplan zur Ausrollung von 5G in Österreich sein, kündigte FMK-Geschäftsführerin Margit Kropik an. Sie wies Gerüchte über eine angebliche Gesundheitsgefährdung durch 5G neuerlich zurück. "5G ist ein neues Übertragungsprotokoll, das Medium Funk bleibt gleich." Die Mobilfunkimmissionen würden weit unter den Personenschutzgrenzwerten bleiben – bisher betrage der höchste gemessene Wert nur 0,9 % Prozent des Grenzwertes, mit der Einführung von 5G werde dieser Wert auf etwa 1,3 Prozent steigen. Auch die Anzahl der Sendemasten werde sich nicht signifikant erhöhen.

"Reiseflughöhe" erreicht

Die Anzahl der in Umlauf befindlichen aktiven SIM-Karten hat sich laut FMK im Vorjahr nicht mehr erhöht, seit zwei Jahren seien 17,1 Mio. SIM-Karten im Umlauf. Auch bei der Mobiltelefonie sei mit jährlich 22,3 Milliarden Minuten im Vorjahr die "Reiseflughöhe" erreicht worden – allerdings gebe es heuer einen massiven Anstieg wegen Corona.

Das übertragene Datenvolumen stieg im Vorjahr auf fast 2 Mrd. Gigabyte. "Das ist beachtlich, aber nicht mehr so steil wie in den Jahren davor. Fast jeder hat heute ein Smartphone, die Anzahl und Intensität der genutzten Möglichkeiten via Mobilfunknetze erreicht damit bald ihr Maximum," meint Roitner. (APA, 5.5.2020)