In Pakistan sind Zehntausende Menschen trotz landesweiter Ausgangsbeschränkungen nach der Ermordung des politischen Aktivisten Arif Wazir auf die Straße gegangen.

Foto: AFP/Asif HASSAN

Islamabad – In Pakistan sind Zehntausende Menschen trotz landesweiter Ausgangsbeschränkungen nach der Ermordung des politischen Aktivisten Arif Wazir auf die Straße gegangen. Dies teilten die Veranstalter am späten Dienstagabend (Ortszeit) mit.

Wazir, eine Führungsfigur der Bewegung für den Schutz der Paschtunen (PTM), war am Samstag in Islamabad gestorben, nachdem er tags zuvor in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa von Unbekannten angegriffen worden war.

Militär im Verdacht

Auf der größten Kundgebung in Wazirs Heimatstadt Wana in Südwasiristan skandierten Tausende Menschen Parolen gegen das Militär, das sie für die Tötung verantwortlich machen. Auf Bildern in den sozialen Medien waren große Menschenmassen auf den Straßen zu sehen, viele Menschen waren auch auf Dächern. Die meisten Kundgebungen fanden in dem mehrheitlich muslimisch geprägten Land wegen des Fastenmonats Ramadan nach Sonnenuntergang statt.

Minderheit

Die Paschtunen sind eine Minderheit im Land und leben vorwiegend im Nordwesten an der Grenze zu Afghanistan. Sie fühlen sich von der Regierung und den Sicherheitskräften im Land drangsaliert. Die PTM wirft dem Militär vor, bei Einsätzen gegen Islamisten willkürlich zu töten und Menschen verschwinden zu lassen. Die meisten Taliban und ihre Anführer sind Paschtunen. Das Militär bestreitet die Vorwürfe vehement. (APA/dpa, 5.5.2020)