Paris –Karl Lagerfeld und Katze Choupette, sie haben über Jahre hinweg ein medienwirksames Duo gebildet. Model und Sänger Baptiste Giabiconi enthüllt in seinem in Frankreich erschienenen Buch "Karl et moi" ("Karl und ich"), dass sich der Stardesigner zunächst wenig begeistert über die Birma-Katze zeigte: "Sag, dieses Tier hat keine Bakterien?", habe der Modezar gefragt.

Karl Lagerfeld und Choupette – ein medienwirksames Duo
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Giabiconi erzählt, er sei erster Besitzer von Choupette gewesen und habe sie über Weihnachten wegen einer Reise bei Lagerfeld gelassen, mit dem er freundschaftlich verbunden war. Später wollte der Modepapst, der im Februar 2019 starb, das Haustier nicht wieder hergeben. "Baptiste, du kannst dich nicht um sie kümmern, wie es nötig ist", habe Lagerfeld gesagt.

Baptiste Giabiconi hat ein Buch über seine Zeit mit Lagerfeld geschrieben.

Es gab nach Bekunden Giabiconis einen heftigen Streit; schließlich habe er Choupette dem "Kaiser" geschenkt. Nach dem Tod Lagerfelds im Februar 2019 habe Francoise, die Gouvernante der Edelkatze, die Verantwortung dafür übernommen.

Der aus der Umgebung von Marseille stammende, heute 30jährige Giabiconi wurde 2008 von Lagerfeld entdeckt, daraus habe sich eine jahrelange Freundschaft entwickelt, sagte er gegenüber der belgischen Zeitung "Le Soir": "Ich wurde seine Muse."

Lagerfeld 2015 nach einer Show mit Baptiste Giabiconi und Patenkind Hudson Kroenig
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Der langjährige Kreativchef des Modehauses Chanel sei bis zuletzt ein Arbeitstier gewesen, unterstützt von einem Hofstaat, den er um sich scharte. "Karl machte mindestens zehn Sachen gleichzeitig." Eine Schwäche? Die Pünktlichkeit. Mittagessen hätten stets nach hinten verschoben werden müssen. Der vielsprachige Lagerfeld sei Weltbürger gewesen, habe sich gleichzeitig als Hanseat gesehen und eine besondere Hamburg-Nostalgie gepflegt. "Er war von Geburt bis zum Tod deutscher Bürger", resümiert Giabiconi in dem Buch. (Apa, red, 7.5.2020)