Foto: APA/ANDREAS ROEBL

In Weyregg am Attersee haben Archäologen ein "hervorragend erhaltenes" Fußbodenmosaik aus der Zeit entdeckt, als die Region noch zur römischen Provinz Noricum gehörte. Mit 110 Quadratmetern ist es das größte römerzeitliche Mosaik, das je in Oberösterreich gefunden wurde, berichtet die OÖ. Landes-Kultur GmbH. Es zierte den Boden einer 31 Meter langen Wandelhalle, also einer Art Vorraum.

Dass dort einst eine römische Anlage existierte, ist seit 250 Jahren bekannt. Sie bestand aus einem Hauptgebäudekomplex, einem luxuriös ausgestatteten kleineren Nebengebäude sowie einem Wirtschaftshof. Archäologen sind seit 1924 mit der Anlage beschäftigt, geophysikalische Untersuchungen ermöglichten nun eine genauere Untersuchung.

Ein (kurzer) Blick in die Vergangenheit

Bei den Ausgrabungen der Universität Salzburg und der Landes-Kultur, die auf diese Untersuchungen folgten, zeigte sich, dass die Wandelhalle auf ganzer Länge und das Mosaik komplett erhalten sind. "Dass wir einen so aufregenden und umfangreichen Blick ins Erdreich werfen können, verdanken wir auch dem Einsatz von Geomagnetik und Georadar, mit dem große Flächen innerhalb kürzester Zeit 'durchleuchtet' werden können", so die Wissenschafter.

Es wird allerdings bei einem kurzen Blick bleiben: Der Fund werde nun dokumentiert, aber nicht weiter freigelegt. Er soll unterirdisch erhalten bleiben und werde zugeschüttet, erläuterte einer der Projektleiter, Stefan Traxler. Das Mosaik befindet sich auf einem Grundstück, auf dem ein Neubau entstehen soll. Um es nicht zu zerstören, wird das neue Gebäude nun um drei Meter versetzt errichtet. (APA, red, 7. 5. 2020)

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