Heute ist der Paketbote ohne Mundschutz vor der Tür gestanden. Ein weiteres Zeichen für eine gewisse Entspannung der Coronavirus-Furcht. Auch die auf halbmast getragene Maske (zusammengewurschtelt unter dem Kinn) ist bei immer mehr Bürgern beliebt.

Waschbarer Mundschutz.
Foto: APA/Sebastian Kahnert

Auch offiziell wird Teilentwarnung gegeben. Schulen und öffentliche Verkehrsmittel gehören nicht zu den sogenannten Clustern – Orte, an denen Corona-Infektionen gehäuft auftreten. Das hat eine Studie der Ages (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) ergeben. Die Infektionshotspots sind vor allem Senioren- und Pflegeheime (30 Prozent), tragischerweise. Dann wird unter dem Rubrum "Freizeit" (28 Prozent) diskret abgelegt, dass Ischgl und Co zu den ärgsten Virenschleudern gehören (was das Selbstlob unserer Regierung etwas relativiert). Fitnessstudios sind auch nicht gerade Isolationskammern. Und zu den Haushalten (7,5 Prozent) gehören übrigens auch Asylwerberheime.

Interessante Zahlen, die vom Gesundheitsminister in die Debatte geworfen wurden – zu einem Zeitpunkt, als unter Experten kritisiert wird, dass es zu wenige und zu wenig detaillierte Zahlen zu Corona gibt. Mittlerweile können wir uns überlegen, welche Schlüsse wir aus der Ages-Studie ziehen: Seniorenheime und Après-Ski-Bars unbedingt vermeiden? Am besten wird wohl sein, sicherheitshalber generell nicht leichtsinnig zu werden. (Hans Rauscher, 7.5.2020)