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Zoom kauft zu.

Foto: Loren Elliott / REUTERS

Der Corona-Aufsteiger Zoom will nach Kritik an seinem Sicherheitskonzept die Einführung von umfassender Verschlüsselung mit dem Kauf eines Start-ups beschleunigen. Der Videokonferenz-Dienst übernimmt die Firma Keybase wegen ihres Krypto-Know-how.

In naher Zukunft sollen zahlende Zoom-Kunden die Möglichkeit bekommen, ihre Videokonferenzen mit sogenannter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu schützen, wie Firmenchef Eric Yuan am Donnerstag ankündigte.

Hintergrund

Bei dem Verfahren haben grundsätzlich nur die Gesprächsteilnehmer Zugriff auf die unverschlüsselten Daten – aber nicht der Plattform-Betreiber. Aktuell sind die Videokonferenzen zwar auch verschlüsselt, aber bei Zoom auf den Servern liegen auch die Schlüssel, zum Beispiel, um die Einwahl per Telefonanruf zu ermöglichen.

Entsprechend wird es bei Videokonferenzen mit Ende-zu-Ende-Schutz Einschränkungen geben, wie Zoom betonte. So werde man nicht per Telefonanruf teilnehmen können.

Kritik

Zoom war eigentlich für den Einsatz in Unternehmen gedacht, in der Coronakrise explodierte aber die Nutzung durch Privatleute sowie für Sportkurse, Gottesdienste oder Bildung. Dabei wurden auch einige Sicherheitsmängel deutlich und Experten kritisierten, dass Zoom keine Komplett-Verschlüsselung anbietet.

Offen bleibt hingegen, was das für die bisherigen Nutzer von Keybase bedeutet. In einem eigenen Blogposting gestehen die Entwickler offen ein, dass man noch nicht weiß, wie es mit dem Dienst weitergeht – und ob. Keybase war im Jahr 2014 als Dienste zum Management von Verschlüsselungs-Keys und zum Aufbau einer nachprüfbaren Online-Identität gestartet, wurde über die Jahre aber auch um einen sicheren Messenger und Dateiaustausch erweitert. Derzeit soll das Unternehmen rund 25 Mitarbeiter haben. (APA/red, 08.05.2020)