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Die Explosion am 26. April 1986 war die schwerste Atomkatastrophe in der zivilen Nutzung der Kernkraft.

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Tschernobyl – Die Brände um das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine sind auch knapp fünf Wochen nach dem Ausbruch noch immer nicht vollständig gelöscht. Am Freitag waren mehr als 40 Feuerwehrleute im Einsatz, um einzelne Glutnester in Torfgebieten zu beseitigen, teilte der Katastrophenschutz mit.

Teils starke Regenfälle hatten in den vergangenen Tagen die Löscharbeiten unterstützt. Die Behörden versicherten mehrmals, dass die Radioaktivität in den angrenzenden besiedelten Regionen unter den Grenzwerten liege und es keine Gefahr für die Bevölkerung gebe. Nach Angaben der Behörden brannten seit Anfang April mehr als 11.500 Hektar ab. Von den Umweltschützern der Organisation Greenpeace wurde die Fläche auf mehr als das Vierfache geschätzt. In den Vorjahren kam es mehrfach zu Feuern in den unbesiedelten Gebieten der Sperrzone. Als Ursache wird oft Brandstiftung vermutet.

Atomkatastrophe 1986

Nach der Explosion des Blocks vier im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 waren radioaktiv belastete Landstriche um die Atomruine gesperrt worden. Die Explosion am 26. April 1986 war die schwerste Atomkatastrophe in der zivilen Nutzung der Kernkraft.

Die Weltgesundheitsorganisation ging 2005 von bis zu 4.000 Toten aus. Andere Experten vermuten weit mehr als 100.000 Todesopfer. Die Zahlen schwanken, weil ein direkter Zusammenhang zwischen Radioaktivität und einer Krankheit oder der Todesursache schwer nachzuweisen ist. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Seit mehreren Jahren ist die Zone für geführte Touristen zugänglich. (APA, red, 8.5.2020)