Ein im April angezündeter Mobilfunkmast in Großbritannien

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Es gibt keine Theorie, die abstrus genug ist, damit wirklich niemand daran glaubt. Diese alte Weisheit bestätigt sich dieser Tage wieder einmal. Rund um die Verbreitung von Covid-19 hat sich eine ziemlich wirre Gemengelage an Verschwörungstheorien entwickelt. Eine der "beliebtesten" dabei ist, dass die Mobilfunktechnologie 5G bei der Verbreitung eine Rolle spielt – oder gleich ganz an den Beschwerden der Menschen schuld ist, und es das Coronavirus gar nicht gibt. Der Glaube an solche wissenschaftlich nicht haltbaren Unterstellungen ist das eine, wirklich problematisch wird es aber dann, wenn dann Handlungen folgen.

Zahlen

Alleine in Großbritannien wurden in den vergangenen Wochen bereits 77 Mobilfunkmasten abgefackelt, wie Business Insider berichtet. Gleichzeitig mehrt sich aber auch die Zahl der physischen Attacken gegen Mitarbeiter von Mobilfunkanbietern. Mehr als 40 solcher Angriffe hat Mobile UK mittlerweile verzeichnet. Einer der betroffenen Mitarbeiter musste nach einer Attacke mit einem Messer im Krankenhaus behandelt werden.

Andere Länder

In Großbritannien scheint dieses Phänomen zwar besonders ausgeprägt zu sein, ähnliche Sachbeschädigungen gab es mittlerweile aber auch in mehreren anderen Ländern. So wurden auch in den Niederlanden vor einigen Wochen mehrere Masten angezündet. Am Rande sei erwähnt, dass es sich in Großbritannien in einigen Fällen gar nicht um 5G-Masten gehandelte hatte, die Angreifer hatten hier also "irrtümlich" normale Mobilfunkstationen in Flammen gesetzt. (red, 08.05.2020)