Der frühere RB-Leipzig-Trainer Ralf Rangnick hat Kontakte zum AC Mailand bestätigt, wegen der Coronakrise lägen diese aber derzeit auf Eis. "Der AC Mailand hat einmal angefragt, ob es denn eine Möglichkeit gäbe. Ich habe daraufhin Red Bull informiert. Anschließend gab es Gespräche mit meinem Berater. Dann kam Corona und seitdem gibt es andere und wichtigere Themen", sagte Rangnick der Bild-Zeitung.

Ausschließen wolle er einen Wechsel zu dem italienischen Traditionsklub aber nicht. "Was kann man im Fußball schon alles ausschließen?! Im Moment haben der Klub und die gesamte Liga auch andere Probleme. Wird die Saison überhaupt weitergespielt, wenn ja, wann, wie und wo?", sagte der 61-Jährige.

Ralf Rangnick schließt nichts aus.
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Italienische Medien hatten in den letzten Monaten wiederholt über Kontakte zwischen Milans Geschäftsführer Ivan Gazidis und Rangnick berichtet, der angeblich als Ersatz für Trainer Stefano Pioli in der kommenden Saison infrage kommt. Wegen der Kontaktaufnahme mit Rangnick war in der Führung der Rossoneri zuletzt jedoch Streit ausgebrochen.

Milans Präsident Paolo Scaroni betonte derweil am Samstag, eine neue Mannschaft formen zu wollen – was wohl ganz in Rangnicks Sinn wäre. "Unsere Mission ist es, eine junge Mannschaft aufzubauen, die einen schnellen Fußball nach britischem Modell oder nach Ajax-Vorbild spielt. Hinzu müssen wir Sponsoren finden, denn ohne Sponsoren kommt man zu keinen Resultaten. Unser Ziel ist, Tifosi überall zu gewinnen, auch in China, Indonesien und Pakistan", sagte Scaroni der Gazzetta dello Sport.

Rangnick betonte in der Bild dennoch auch seine emotionale Bindung zu der Stadt Leipzig und dem Verein. "Um über etwas anderes nachzudenken, müsste schon viel zusammenkommen", sagte er und fügte an: "Am Ende geht es darum zu wissen, was sehen die anderen Klubs in einem? Was geben sie dir für Möglichkeiten, Dinge zu entwickeln? Und sehe ich das am Ende auch selbst als umsetzbar an. Ohne überheblich zu sein: Da kommt nicht allzu viel in Frage." (sid, 9.5.2020)