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Eine andere Covid-19-App und zwar aus der Schweiz.

Foto: DENIS BALIBOUSE / REUTERS

In Fragen Coronavirus-Apps scheint sich ein Konzept durchsetzen: Auf Basis der Schnittstellen von Google und Apple entwickeln derzeit die Gesundheitsbehörden vieler Länder eigenständige Apps. Dies hat den Vorteil, dass die Abwicklung von Meldung und Warnungen jeweils an die lokalen Verhältnisse angepasst werden können, während das Contact-Tracing selbst länderübergreifend funktioniert. Dieser Ansatz hat allerdings einen entscheidenden Nachteil: Die Länder müssen auch die Ressourcen für Entwicklung und Betrieb so einer App haben. Genau hier will nun die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einspringen.

WHO-App

Wie Bernardo Mariano von der WHO in einem Interview mit Reuters bekanntgibt, arbeitet die Organisation derzeit an einer eigenen Covid-19-App. Diese soll allerdings keine bestehenden Entwicklungen ersetzen, sondern ist für ärmere Länder gedacht, die sonst nichts in dieser Hinsicht hätten.

Den Kern bildet dabei eine Funktion zur Symptomerkennung, die den Nutzern helfen soll, eine entsprechende Erkrankung zu erkennen. Für die Zukunft denke man aber auch über die Integration von Contact Tracing nach. Gespräche mit Apple und Google zur Nutzung derer Schnittstellen seien bereits im Laufen.

Hintergrund

Das Contact Tracing ist generell alles andere als unumstritten. Zwar betonen alle Beteiligten immer wieder den Fokus auf der Wahrung der Privatsphäre der Nutzer, und auch Datenschützer haben an den aktuellen Konzepten nur mehr wenig auszusetzen. Gleichzeitig befürchten Kritiker, dass solche Apps früher oder später verpflichtend werden könnten, während ihr effektiver Nutzen nicht endgültig geklärt sei. (red, 10.05.2020)