Android 10 verbreitet sich auch in Österreich merklich flotter als seine Vorgänger.

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Lange waren sie verschwunden, seit kurzem gibt es sie wieder: die offiziellen Zahlen zur Verbreitung einzelner Android-Versionen von Google. Ein Blick auf die nun in der Entwicklungsumgebung Android Studio zu findende Statistik zeichnet das gewohnt ernüchternde Bild. So fand sich das aktuelle Android 10 Anfang April gerade erst einmal auf 8,2 Prozent sämtlicher im Umlauf befindlichen Android-Geräte. Dies obwohl das Betriebssystem bereits Anfang September 2019 veröffentlicht wurde.

USA

So unerfreulich dieser Umstand fraglos ist, die globalen Zahlen zeichnen trotzdem nur das halbe Bild. Betrachtet man einzelne Länder individuell, sieht die Situation schon etwas anders aus. So ist Android 10 etwa in den USA mittlerweile die am meisten genutzte Androidversion. 34,21 Prozent der Android-Nutzung kam demnach im April von einem Gerät mit der aktuellsten Softwareversion, wie die Zahlen von Statcounter zeigen.

Österreich

In Österreich ist es zwar noch nicht ganz so weit – hier ist Android 10 mit 26,18 Prozent noch die Nummer 2 hinter Android 9 – der Kurvenverlauf legt aber nahe, dass bereits in den kommenden Wochen ein Führungswechsel ansteht. Deutlich macht die Statistik auch, dass sich Android 10 deutlich schneller verbreitet als seine Vorgänger: Android 9 kam im April 2019 in Österreich erst auf 21,02 Prozent. Wirklich markant ist aber der Vergleich zu Android 8, das im April 2018 gerade einmal 9,51 Prozent für sich beanspruchen konnte.

Erklärung

Wie kommt es nun zu diesen doch markanten Unterschieden in der Statistik? Einerseits liegt dies daran, dass hier die aktive Nutzung von Geräten erfasst werden. Geräte, die nur mehr selten verwendet werden – etwa als Zweitgerät – spielen im Gegensatz zur Google-Statistik also weniger Rolle. Das führt dazu, dass bei Statcounter auch global gesehen der Android 10-Anteil mit 16,12 Prozent deutlich höher ist.

Zudem spiegeln sich hier aber auch schlicht die finanziellen Ressourcen der Konsumenten in den einzelnen Ländern wieder. In den USA wird im Schnitt also mehr für Smartphones als in anderen Ländern ausgegeben, neuere und teurere Geräte werden in der Regel aber auch erheblich besser gewartet als kostengünstige Modelle aus früheren Jahren.

Wozu eigentlich

Stellt sich natürlich die Frage: Für wen sind all diese Zahlen überhaupt interessant?. Immerhin kann es einem Nutzer von Android 10 eher egal sein, wenn andere eine veraltete Android-Version nutzen. Die Antwort darauf: Wichtig ist dies vor allem für App-Entwickler, die wissen wollen, wie weit zurück sie alte Softwaregenerationen noch unterstützen müssen. Und wie dringlich es für sie ist, Funktionen neuer Betriebssystemversionen zu supporten. Davon profitieren dann wieder die Nutzer, wenn Apps schneller die neuen Möglichkeiten auf ihren Smartphones nutzen.

In Österreich lautet die Antwort auf die Relevanzfrage übrigens, dass derzeit Android 7 "Nougat" die älteste Version mit einer signifikanten Verbreitung ist, während ältere Versionen nur mehr auf eine Verbreitung im niedrigen einstelligen Bereich kommen. (ap, 10.05.2020)