Apples Airpods Pro und Airpods.

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Apples Abteilung für Wearables ist eine Erfolgsstory: Innerhalb von wenigen Jahren übertrifft man die Umsätze von Unternehmen wie Twitter, Snap oder Spotify, wie "Wired" schreibt. Der große Hit sind dabei die Airpods. Ursprünglich wurden sie lediglich als Zusatz zum iPhone 7 und 7 Plus vorgestellt – eine Art Kompromiss, auch im Hinblick auf die damals breit kritisierte Entscheidung, auf den Kopfhöreranschluss zu verzichten.

7,3 Milliarden US-Dollar machten die Umsätze mit Airpods dann 2019 aus, 2018 waren es erst 3,3 Milliarden. Analysten schätzen, dass 2019 35 Millionen der Geräte verkauft wurden – und das, obwohl das Produkt zunächst nicht groß beworben wurde. Die aktuellsten Airpods Pro wurden nicht einmal auf der großen Bühne, wie man es von Apple gewohnt ist, vorgestellt. Im Vergleich dazu brauchte die Apple Watch Jahre, bis sie sich etablieren konnte.

Von der "Zahnbürste" zum Statussymbol

Der wohl größte Grund für diesen Erfolg steht auch mit Netzkultur im Zusammenhang. Bei ihrem Release hätte wohl fast niemand erwartet, dass Apples "Zahnbürste für die Ohren", wie sie in sozialen Medien zunächst spöttisch bezeichnet wurden, bald der heimliche Star des Konzerns werden würde.

Auf sozialen Medien wurden sie zu Memes, als ein Lifestyleprodukt, das sich nur reiche Menschen leisten könnten. Dadurch verwandelten sie sich zu einer Art Statussymbol für Millennials und die Generation Z. Im englischsprachigen Raum spricht man, wie "Wired" schreibt – auch mit Augenzwinkern –, von "Airpod Flexing", also einer subtilen Form des Angebens mit dem Produkt, um soziale Signale zu senden.

Für Apple preiswert

Auch ist der Preis von 279 Euro eigentlich für Apple-Verhältnisse im Vergleich zu gleichwertigen Produkten gar nicht so hoch – die Airpods Pro bieten etwa Geräuschunterdrückung sowie die Möglichkeit, sie kabellos aufzuladen, und gelten als eine sehr solide Option in dem Segment. Die älteren Airpods wurden nicht vom Markt genommen, sondern bleiben weiter als preisgünstigere Option erhalten.

Doch nur Lob gibt es für Apples Produkt nicht, denn gerade aus Nachhaltigkeitsperspektive gibt es ein großes Manko: ihre Lebensdauer. Bei häufiger Verwendung muss man sich nach ungefähr zwei Jahren neue zulegen – denn circa dann gibt der Akku den Geist auf. Ihn zu wechseln kostet 165 Euro. Aber: Hierbei handelt es sich nicht um ein Problem, dass spezifisch bei Apples Gerät aufzufinden ist, sondern um eines, dass grundsätzlich bei Bluetooth-Kopfhörern zu beobachten ist. (red, 11.5.2020)