Auch wenn aktuell nicht an Urlaubsreisen zu denken ist, sind sie irgendwann wieder möglich. Die Suche nach dem günstigsten Hotel und Flug ist dabei laut Arbeiterkammer alles anderes als einfach.

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Wer ein neues Smartphone günstig kaufen oder ein Hotel zum besten Preis buchen will, bekommt stets den Tipp, die Preise verschiedener Anbieter zu vergleichen. Ob man dabei aber tatsächlich das günstigste Angebot findet, ist alles andere als sicher. Denn die Preise können bei den Online-Anbietern von Tag zu Tag variieren und hängen mitunter auch davon ab, mit welchem Endgerät man die jeweilige Website aufruft. Diese Praxis, die schon seit Jahren bekannt ist, ist bei bekannten Anbietern auch weiterhin gang und gäbe. Das zeigt ein aktueller Test der Arbeiterkammer.

Die Tester haben an sechs Tagen 30 Preisabfragen von 14 unterschiedlichen Endgeräten aus in vier Bundesländern durchgeführt. Überprüft wurden dabei die Anbieter Amazon.at, Mediamarkt.at, Booking.com, Swoodoo.at, Fluege.de und Opodo.com. Der Test fand zwischen 17. und 28. März statt. Die Preise für Hotel- und Flugbuchungen wurden laut AK für Ende Oktober abgefragt. Genutzt haben die Tester in Wien, Salzburg, der Steiermark und Tirol verschiedene PCs, Notebooks, iPads, MacBooks, iPhones und Smartphones anderer Hersteller.

Bis zu mehrere hundert Euro Unterschied

Demnach wurden etwa starke Preisunterschiede bei der Suche nach dem günstigsten Hotel bei Booking.com festgestellt. Bei fünf von sechs Hotels konnte man an nur einem Tag bis zu vier verschiedene Preise für eine Buchung im Oktober angezeigt bekommen – je nachdem, mit welchem Endgerät die Seiten angesurft wurden. Bei einem Hotel in Sardinien wurde sogar eine Preisdifferenz von 287 Euro bemerkt. Die höheren Preise wurden demnach vor allem bei Nachfragen per PC und MacBook verzeichnet, während die günstigeren Preise bei einer Abfrage über zwei Smartphones auftauchten.

Auch bei der Suche nach Flügen wurden mitunter große Differenzen festgestellt. Auf Opodo.com etwa wurde nach vier Flügen gesucht – an jedem Erhebungstag bekamen die Tester der AK bis zu zehn verschiedene Preise angezeigt. Teilweise betrug der Unterschied bis zu 400 Euro. Starke Preisveränderungen gab es auch im Vergleich zum Vorerhebungszeitraum Anfang Februar und Ende März. Das dürfte bei Flügen und Hotels jedoch auch der Corona-Krise geschuldet sein.

Bei Amazon.at und Mediamarkt.at hingegen konnten die Tester keine derartigen Schwankungen von Endgerät zu Endgeräte beobachten. Hier blieben die Preise über alle Endgeräte hinweg stabil.

VPN nutzen

"Unser Test zeigt, dass Preisvergleiche für Onlinebuchungen oder Online-Shopping zunehmend schwieriger werden. Es ist für Konsumenten nicht nachvollziehbar, wovon die unterschiedlichen Preise abhängen", kritisiert Konsumentenschützerin Manuela Delapina in einer Aussendung der AK. Die Experten raten daher, solche Abfragen anonymisiert durchzuführen. Dann werde nicht erkannt, von welchem Endgerät aus man die Angebote abruft. Die AK empfiehlt dazu beispielweise einen Anonymizer-Dienst oder ein VPN (Virtual Private Network) einzusetzen. (red, 12.5.2020)