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Auch im April, dem zweiten von der Coronakrise stark beeinträchtigten Monat, hat der österreichische Buchhandel ein starkes Umsatzminus zu verzeichnen gehabt.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Wien – Auch im April, dem zweiten von der Coronakrise stark beeinträchtigten Monat, hat der österreichische Buchhandel ein starkes Umsatzminus zu verzeichnen gehabt. Im Vergleich zum April 2019 gab der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) am Dienstag einen Umsatzrückgang von 31,8 Prozent bekannt. Das Jahr 2020 steht bisher bei einem Minus von 14,5 Prozent.

Das geringste Minus im Jahresvergleich weist das Kinder- und Jugendbuch mit 17,4 Prozent auf, den größten Umsatzverlust verzeichnete die Reiseliteratur mit 81,8 Prozent Rückgang. Im Detail gab es nach der Teilöffnung des stationären Buchhandels nur vorübergehend eine Erholung: Nachdem in der Woche von 20. bis 26. April nur ein Minus von 12,3 Prozent eingefahren wurde, stieg dieses in der Woche darauf wieder auf Minus 33,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an.

Literaturhäuser schreien auf

Unterdessen richteten sich am Dienstag Vertreter von zehn österreichischen Literaturhäusern in einem offenen Brief an Minister Werner Kogler und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (beide Grüne), um auf die "aktuelle katastrophale Situation des literarischen Lebens und seiner AkteurInnen" hinzuweisen und Planungssicherheit für die kommende Saison zu fordern. Denn Literatur sei ein geistiges Grundnahrungsmittel und nötig für kritische Diskurse.

Weiters sei man "ein zentraler wirtschaftlicher Faktor in der Branche, für AutorInnen (Honorare als wichtiger Teil des Einkommens), Verlage (Buchverkauf bei Lesungen) aber auch für VermittlerInnen, WissenschaftlerInnen und ÜbersetzerInnen (über Projekte und/oder Stipendien)" und habe in dieser Position zuletzt auch versucht, Einkommensausfälle von Autoren etwa durch alternative Veranstaltungsformate oder Ausfallshonorare abzufedern.

Bei 1400 Veranstaltungen seien im Vorjahr rund 70.000 Besucher gezählt worden, in den kulturpolitischen Diskussionen seit Ausbruch der Krise, seien Literaturvernastaltungen jedoch nicht berücksichtigt worden. Unterzeichnet haben das StifterHaus Linz, die Alte Schmiede in Wien, das Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek, das Innsbrucker Literaturhaus am Inn, die Literaturhäuser Graz, Mattersburg, Salzburg und Wien sowie die Österreichische Gesellschaft für Literatur in Wien und das Musilhaus in Klagenfurt. (APA, red, 12.5.2020)