Nintendo versucht, sämtliche Downloadquellen – oder Hinweise auf den PC-Port von Mario 64– aus dem Netz verschwinden zu lassen.

Foto: Mario 64

Vor einigen Tagen ist Super Mario 64, der einst für den Nintendo 64 entwickelte Klassiker, für den PC erschienen. Und zwar nicht in Form eines Emulators mit beigelegtem ROM, sondern in einer nativen Ausgabe, die auf die Programmierschnittstellen OpenGL und DirectX 12 setzt.

Der Haken daran: Es handelt sich nicht um eine plötzliche Öffnung von Nintendo gegenüber des PCs als Spieleplattform, sondern um eine Fanproduktion, basierend auf einem vollständigen Reverse Engineering des Spieles. Nun ist passiert, was wohl passieren musste: Nintendo hat seine Anwälte auf das Projekt angesetzt, schreibt Torrentfreak.

Anwälte gehen gegen Videos, Filehoster und Redditpostings vor

Schon kurz nach der Veröffentlichung verschwanden erste Youtube-Videos, die Eindrücke der PC-Ausgabe zeigten. Clips lassen sich aufgrund der zahlreichen Uploads und Reuploads nach wie vor recht einfach finden. Doch jeder, der Aufnahmen aus dieser Umsetzung des Games hochlädt, muss damit rechnen, dass sie früher oder später auf Verlangen des Konzerns, der Urheberrecht geltend macht, gelöscht werden.

Die Verbreitung des PC-Ports funktionierte zu Beginn auch noch über Filehosting-Plattformen. Nachdem, wohl ebenfalls auf Druck von Nintendo, der erste Anbieter – Anonfile – den Upload löschte, luden Nutzer diesen auch auf anderen Seiten hoch. Doch auch diese scheinen mehr oder weniger durch die Bank Bekanntschaft mit den Juristen von Nintendo gemacht haben.

Auch Nutzer der Forenplattform Reddit haben diese, wenn auch indirekt, kennen gelernt. Zahlreiche Links und Postings, die Hinweise auf eine Downloadquelle geben, wurden entfernt.

Kaum aus dem Netz zu kriegen

Allerdings dürfte das Problem sich für Nintendo damit nur eindämmen, aber keineswegs komplett aus der Welt schaffen lassen. Längst kursiert die inoffizielle PC-Fassung bereits auf P2P-Netzwerken. Wer die Version dringend finden möchte und einigermaßen versiert mit Suchmaschinen oder Torrent-Indexern ist, wird wohl auch in Zukunft kaum Probleme haben, ans Ziel zu kommen. (gpi, 13.05.2020)