Das Entscheidung des Obersten Gerichts konnte Aimee Stephens nicht mehr erleben.

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Washington – Eine Transgender-Frau, die in den vergangenen Jahren eine führende Rolle im Kampf für die Rechte ihrer sexuellen Minderheit in den USA gespielt hatte, ist verstorben. Aimee Stephens starb im Alter von 59 Jahren in ihrem Haus in Detroit, wie die Bürgerrechtsvereinigung ACLU am Dienstag mitteilte. Sie sei in ihren letzten Stunden von ihrer Ehefrau Donna begleitet worden.

Ursachen zur Todesursache machte ACLU (American Civil Liberties Union) nicht. Stephens hatte in den vergangenen Jahren an einer schweren Nierenkrankheit gelitten. Eine endgültige Entscheidung in dem von ihr geführten Rechtsstreit zu Rechten von Transgender-Personen am Arbeitsplatz erlebte Stephens nicht mehr. Das Oberste Gericht der USA wird vor dem Sommer über ihre Klage entscheiden.

Kund*innen könnten sich gestört fühlen

Stephens hatte sechs Jahre als Mann in einem Beerdigungsinstitut gearbeitet, bevor sie beschloss, eine Frau zu werden. Nachdem sie diese Entscheidung ihrem Arbeitgeber mitteilte, wurde sie entlassen. Der Besitzer des Instituts beschreibt sich als "inbrünstigen Christen". Er argumentierte, er habe vermeiden wollen, dass Stephens mit dem Wechsel ihrer sexuellen Identität die Trauer seiner Kund*innen störe.

Stephens sah sich diskriminiert und reichte Klage ein, die sie bis vor das Oberste Gericht in Washington brachte. Bei einer dortigen Anhörung im vergangenen Oktober stützte die US-Regierung aber die Position ihres früheren Arbeitgebers. In der Anhörung ging es auch um die Fälle von zwei Homosexuellen, die ihre Jobs verloren hatten. (APA/AFP, 13.5.2020)