Die grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger lässt Kritik an der aktuellen Kulturpolitik ihrer Parteikollegen durchblicken.

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Wien – Die grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger lässt in einem am kommenden Mittwoch (20. Mai) erscheinenden Interview in der Zeitschrift "Woman" Kritik an der aktuellen Kulturpolitik ihrer Parteikollegen durchblicken. Auf Gerüchte zum möglichen Rücktritt der Staatssekretärin Ulrike Lunacek, der Blimlinger zur Staatssekretärin machen könnte, meint sie: "Jetzt ist Ulrike dran. Die bemüht sich sehr."

Nachsatz: "Zu Gerüchten möchte ich mich nicht äußern. Und wenn wir den Vizekanzler noch mehr in die Pflicht nehmen, dann wird das schon", so die ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste. Dennoch gibt sie zu, sich geärgert zu haben, als Lunacek ihr vorgezogen wurde. "Ich habe mich geärgert, das verhehle ich nicht. Ich hätte den Job gern gemacht. Und das habe ich laut gesagt."

Blimlinger würde an den Schließungen derzeit "nichts ändern", aber "es braucht konkrete Konzepte, damit wieder geprobt und gedreht werden kann". Und zur vielkritisierten gemeinsamen Pressekonferenz: "Wir wissen alle, dass das keine glückliche Pressekonferenz war. Ich verstehe die Wut und Verzweiflung der Künstlerinnen und Künstler. Diese Unsicherheit ist schwierig auszuhalten. Sie brauchen Planbarkeit."

Neos fordern Rücktritt

Von "Woman" angesprochen, ob Blimlinger es so wie einige Kritiker sehe, dass Lunacek nicht kompetent genug für den Job als Staatssekretärin sei, meint Blimlinger: "Ein bisschen schon. Sie kommt nicht aus dem Kulturbereich. Als sie Anfang des Jahres startete, konnte sie sich aber sehr schnell einarbeiten."

Die Neos forderten am Mittwoch hingegen explizit den Rücktritt Lunaceks. "Vielleicht sollte im Kulturstaatssekretariat statt Lunacek jemand sitzen, der das nötige Interesse und die nötige Empathie hat, Lösungen zu finden", so Kultursprecher Sepp Schellhorn am Mittwoch in einer Aussendung. (APA, red, 13.5.2020)