Anna Veith lässt's wohl sein.

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Wien – Laut Information des ÖSV-Partnermediums "Kronen Zeitung" zieht sich rund acht Monate nach Marcel Hirscher mit Anna Veith der nächste ÖSV-Star aus dem Skirennsport zurück. Die 30-jährige Salzburgerin soll noch im Mai – wenige Wochen vor ihrem 31. Geburtstag – offiziell ihren Rücktritt verkünden. Private Gründe sollen dafür ausschlaggebend sein.

Veith, die im Weltcup vor ihrer Hochzeit 2016 als Fenninger für Furore sorgte, war Gesamtweltcupsiegerin in den Saisonen 2013/14 und 2014/15, Super-G-Olympiasiegerin in Sotschi 2014 sowie dreimal Weltmeisterin: 2011 holte sie in Garmisch-Partenkirchen Gold in der Superkombi, 2015 in Vail / Beaver Creek jeweils Gold im Riesenslalom und im Super-G. 2018 in Pyeongchang schnappte ihr die Tschechin Ester Ledecka denkbar knapp Olympia-Gold im Super G weg.

Immer wieder Verletzungssorgen

In den vergangenen Jahren hatte die dreimalige Sportlerin des Jahres (2013, 2014, 2015) mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Nach ihrem kurz vor Saisonbeginn 2015/16 erlittenen Sturz beim Training in Sölden zog sie sich einen Kreuzband-, Innenband und Patellasehnenriss im rechten Knie zu und fiel die gesamte Saison aus.

In einer eher durchwachsenen Saison 2016/17 gab sie nach der WM in St. Moritz das vorzeitige Ende ihrer Saison bekannt. Wegen chronischer Entzündung der Patellasehne im linken Knie wurde sie erneut operiert.

Doch Veith gab nicht auf, kehrte in den Weltcup zurück und holte sich im Dezember 2017 beim Super-G in Val d'Isere 1.001 Tage nach ihrem letzten Sieg (Riesentorlauf beim Weltcupfinale in Meribel 2015) wieder einen Weltcuperfolg. Es dürfte ihr letzter gewesen sein.

Olympia-Goldtraum zwei geplatzt

In Pyeongchang schien sich ihr Traum von der zweiten Olympia-Goldmedaille realisiert zu haben. Sie gab bereits ein Siegerinterview – in dem sie vom größten Sieg ihrer Karriere sprach – als sie sich doch noch Ledecka um eine Hundertstelsekunde geschlagen geben musste. Mit dem Triumph der Tschechin, die bis dahin vor allem als ausgezeichnete Snowboarderin bekannt war, hatten viele nicht gerechnet, so auch Veith nicht.

Im Jänner 2019 dann die nächste Hiobsbotschaft: neuerlicher Kreuzbandriss im rechten Knie. Passiert ist das beim Training im Fassatal, wobei sie nicht einmal stürzte. Wieder musste sie die Saison abbrechen und verpasste so auch die WM in Aare.

Anfang Juni vergangenen Jahres gab sie in Wien bekannt, ihre Karriere erneut fortsetzen zu wollen. "Es ist neues Feuer entflammt", sagte sie damals auf der Donauinsel. 2019/20 schaffte sie allerdings nur bei den Super-Gs in Bansko (Zehnte) und Rosa Khutor (Siebente) Top-Ten-Platzierungen. Ihren letzten Podestplatz holte sie als Zweite beim Super-G in Crans-Montana im März 2018.

Die Salzburgerin hat im Weltcup 15 Siege und 46 Podestplätze verbucht und ist eine der erfolgreichsten Skirennläuferinnen Österreichs. Sie betreibt mit ihrem Mann ein Hotel in Rohrmoos. (honz, 13.5.2020)