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TSMC geht in die USA.

Foto: TYRONE SIU / REUTERS

Der taiwanesische Chiphersteller TSMC kündigt mitten im sich aufheizenden Streit zwischen den USA und China den Bau einer Chipfabrik im US-Bundesstaat Arizona an. Der weltgrößte Auftragshersteller von Halbleitern will 12 Mrd. Dollar (rund 11 Mrd. Euro) in das neue Werk investieren, dessen Bau 2021 beginnen soll. Die Produktion soll 2024 anlaufen, 1.600 Arbeitsplätze sind geplant.

US-Handelsminister Wilbur Ross wertete die Ankündigung als Beleg, dass die Politik von Präsident Donald Trump zu einem Wiedererwachen von Produktion in den USA führe. Die USA könnten ihre Abhängigkeit von China reduzieren, sagte Außenminister Mike Pompeo am Freitag. Zudem würden die Beziehungen zu Taiwan gestärkt.

Streit

Das könnte den Streit zwischen den USA und China weiter anfachen. China betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik und hatte sich zuletzt verärgert über eine verstärkte Unterstützung der US-Regierung für die Insel gezeigt. Trump wiederum stellte in einem Interview mit dem Sender Fox am Donnerstag einen Abbruch der Beziehungen zu China in den Raum. Er wirft der Führung in Peking vor, das Coronavirus nicht eingedämmt zu haben. Das werfe einen Schatten auf seinen Handelsvertrag mit China.

Die US-Regierung war auch mit anderen Chipherstellern im Gespräch über den Bau von Fabriken auf amerikanischem Boden. Halbleiter kommen nicht nur in Unterhaltungselektronik zum Einsatz, sonder auch im Rüstungsbereich. Der Löwenanteil an hochentwickelten Chips wird in Asien gefertigt. Zu den Kunden von TSMC zählen US-Konzerne wie Apple und Qualcomm, aber auch chinesische Firmen wie Huawei. (APA, 15.05.2020)