Ermittelt wird gegen die rechte Szene.

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Wien – Die Rede ist von einem "riesigen Schlag", den es laut einem Bericht des "Kurier" diese Woche gegen die Szene mutmaßlicher Neonazis in Wien und Niederösterreich gegeben habe. Laut dem Bericht wurden bei Razzien unter Federführung des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) am Mittwoch zwei Dutzend Wohnungen durchsucht, teils unter Einbeziehung der Sondereinheiten der Cobra und der Wega. 18 Hausdurchsuchungen sollen es allein in Wien gewesen sein. Gefunden wurde dabei laut dem Bericht auch belastendes Material. Computer, Datenträger und Mobiltelefone werden nun genauer untersucht. Bei anderen Objekten, darunter Devotionalien aus der NS-Zeit, sei der Zusammenhang eindeutiger. Die Auswertung laufe noch, sie könnte zu weiteren Verdächtigen führen.

Der Einsatz von Cobra und Wega, die mehrere Türen aufbrechen hätten müssen, sei auch deshalb nötig gewesen, weil mehrere der Verdächtigen legale Waffenbesitzer seien – unter anderem deshalb, weil sie für Sicherheitsfirmen arbeiten würden. Wie der "Kurier" weiter schreibt, ist unter den Verdächtigen auch "eine bekannte Person, die zeitweise im Parlament gearbeitet hat". Der Text verweist auf jenen Burschenschafter, der als Sicherheitsmann im BVT-Ausschuss tätig war, und dessen Tätigkeit dort der STANDARD im Herbst 2018 enthüllte. Unter den nun Verdächtigen seien zudem mehrere "Altbekannte", gegen die bereits zuvor einmal wegen möglicher Verstöße gegen das Verbotsgesetz ermittelt worden sei. (red, 15.5.2020)