Der Eisbrecher Polarstern muss seine Mission unterbrechen, um einem neuen Team entgegenzukommen.

Foto: Manuel Ernst

Bremerhaven – Nach über sieben Monaten der Eisdrift in der Arktis hat das Forschungsschiff Polarstern seinen Motor wieder angestellt. "Nun ist es vollbracht, das Team 3 bricht auf", heißt es auf dem Expeditions-Blog. Wegen der Corona-Pandemie muss das Schiff die einjährige Mosaic-Expedition für drei Wochen unterbrechen, um neues Personal an Bord aufzunehmen.

Der Eisbrecher fährt bis zur Eiskante des Nordpolarmeeres, wo es auf die Forschungsschiffe Sonne und Maria S. Merian treffen wird. Nach dem Austausch des Wissenschaftsteams kehrt die Polarstern an die Eisscholle zurück, mit der sie seit Monaten driftet, um die Forschungsarbeiten fortzusetzen.

Größte Arktisexpedition aller Zeiten

Die Schiffe Sonne und Maria S. Merian sollten am Vormittag von Bremerhaven aus in Richtung Arktis starten. Crew und Wissenschafter waren zuvor in Bremerhaven zwei Wochen in Quarantäne gewesen. Die Corona-Krise hatte die ursprünglich für April geplanten Flüge zum Personalwechsel verhindert.

Die Mosaic-Expedition gilt als die größte Arktisexpedition aller Zeiten. Das Budget beträgt über 140 Millionen Euro, rund 600 Fachleute und 300 Helfer aus 19 Nationen fahren dafür abwechselnd auf der Polarstern mit oder sind im Hintergrund am Projekt beteiligt. Das Schiff bildet den Dreh- und Angelpunkt: Festgefroren in einer massiven Eisscholle, lässt es sich ein Jahr lang mit den Strömungen durch den Arktischen Ozean tragen, um Daten zu sammeln. Nun gibt es eben eine Unterbrechung.

(red, APA, 18.5.2020)