Für den LASK sind es derzeit die unangenehmsten Tage in der jüngeren Klubgeschichte. Nach dem Missachten der Corona-Regeln und unerlaubten Mannschaftstrainings ist ein Verfahren der Bundesliga anhängig. Bereits vor dem Senatsurteil fordern die Präsidenten der ÖFB-Landesverbände laut "Salzburger Nachrichten" einen Europacup-Ausschluss des LASK. ÖFB-Boss Leo Windtner, übrigens ein gebürtiger Linzer, sieht einen groben Verstoß gegen den Fairplay-Gedanken: "Es soll und wird auch wahrscheinlich eine harte Strafe sein."

Bis Mittwoch müssen die Linzer eine Stellungnahme beim Senat 1 der Bundesliga abgeben, ein erstinstanzliches Urteil wird noch vor dem Neustart der Meisterschaft fallen (2. Juni).

Dem LASK droht eine empfindliche Strafe.
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Dem LASK droht der Verlust der Früchte seiner Arbeit. Die Tabellenführung könnte dahin sein, ein Punkteabzug ist sehr wahrscheinlich. Laut ÖFB-Strafenkatalog ist bei Verletzung des Fairplay-Gedankens aber auch ein Zwangsabstieg oder gar der Ausschluss aus Bewerben oder dem Verband möglich.

In seltener Einigkeit fordern die beiden Wiener Großklubs Rapid und Austria Sanktionen für das Vorgehen des LASK. Nach Rapid-Präsident Martin Bruckner erwartet sich auch Austria-Vorstand Markus Kraetschmer "eine drakonische Strafe".

Bruckner verglich die auf Video dokumentierten Praktiken des LASK einige Tage zuvor mit Doping im Sport. "Man kann sich nicht so einen Wettbewerbsvorteil schaffen, das ist nicht drinnen", hatte der Klubpräsident im hauseigenen Rapid-TV gemeint.

Der LASK hatte am Freitag auf einer Pressekonferenz zwar die Durchführung verbotener Mannschaftstrainings eingeräumt, dies allerdings mit der Rücksicht auf die bevorstehenden Belastungen der Spieler begründet. Austria-Sportvorstand Peter Stöger wurde von diesen Wortmeldungen wenig besänftigt. "Die Entschuldigung ist gut, die Begründung mangelhaft. Alle Erklärungen haben einfach keine Aussage für mich. Mit der Gesundheit der Spieler zu kommen und dass man sie fit machen will, ist ja auch kein Fairplay-Gedanke", sagte Stöger am Montagabend in der Servus-TV-Sendung "Sport und Talk". (vet, APA, 19.5.2020)