Severin Dünser: "Ich umgebe mich gern mit schönen, schlichten Dingen, da sie Ruhe ausstrahlen."

Foto: Nathan Murrell

"Mein Bezug zu diesem Stuhl reicht bis ins Jahr 2009 zurück. Damals stand dieses Sesselmodell im Coco, einem Kunstverein, den ich gemeinsam mit Christian Kobald in der Wiener Innenstadt betrieben habe. Als wir die Räume aufgaben, waren auch die Stühle weg. Irgendwann brauchte ich dann aber wieder welche.

Mein Vater hörte zufällig, dass eine Pfarre in Vorarlberg Möbel verkaufte, und schlug zu. Wie der Zufall es wollte, landete dieses Sesselmodell also wieder bei mir. Ich habe acht Stück davon. Und wegen der Coco-Geschichte hänge ich sehr an ihnen, außerdem sind sie bequem und unaufgeregt. Ich umgebe mich gern mit schönen, schlichten Dingen, da sie Ruhe ausstrahlen.

Entworfen hat den Stuhl übrigens der Architekt Franz Schuster im Jahr 1959 für das Forum Stadtpark in Graz. Der hat vor, mit und nach den Nazis eine typisch österreichische Karriere gemacht. Darauf bin ich erst später gekommen, da hatte ich den Stuhl längst liebgewonnen." (Michael Hausenblas, RONDO, 16.6.2020)