Polizeipräsenz in Juba, wo es immer wieder zu Angriffen kommt.

Foto: Alex McBride / AFP

Juba – Die Zahl der Toten bei Kämpfen zwischen Bevölkerungsgruppen im Krisenland Südsudan am Wochenende ist Behörden zufolge auf fast 1.000 gestiegen. Bewaffnete Mitglieder einer Gruppe hatten mehrere Dörfer im Bezirk Uror im Zentrum des Landes angegriffen. Dabei seien rund 500 Angreifer und etwa 490 Angegriffene getötet worden, sagte am Mittwoch John Dak Gatluak, der Leiter des Bezirks.

Zuvor hatte er von 80 Toten gesprochen. Demnach handelte es sich vermutlich um einen Vergeltungsschlag nach einem ähnlichem Vorfall im Februar.

Bei den Kämpfen wurden auch ein südsudanesischer Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen (MSF) getötet und zwei weitere verletzt, wie die Organisation am Dienstag mitteilte. Demnach arbeiteten sie in einer Klinik in Pieri in der Region. Gatluak bestätigte dies.

Derartige Zusammenstöße zwischen Bevölkerungsgruppen kommen in dem Krisenland immer wieder vor, oftmals geht es auch um Ressourcen wie Land und Vieh. Nach Jahrzehnten der Konflikte im Südsudan sind etliche Menschen bewaffnet. Der jüngste Bürgerkrieg wurde zwar 2018 mit einem Friedensabkommen formell beendet, die erst im Februar gebildete Übergangsregierung von Präsident Salva Kiir und Rebellenführer Riek Machar ist aber sehr fragil. Millionen Südsudanesen sind auf der Flucht und auf humanitäre Hilfe angewiesen. (APA, dpa, 20.5.2020)