9,7 Millionen Euro Corona-Sondermedienförderung, orientiert an Druckauflagen, sind ausgeschüttet.

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Die Medienbehörde hat die Corona-Sondermedienförderung für Tageszeitungen rasch ausgeschüttet: Zwei Wochen nach Ende der Antragsfrist sind die rund 9,7 Millionen Euro für Tageszeitungen ausbezahlt, die nach der Druckauflage des Vorjahrs bemessen werden. Die höchsten Förderbeträge gehen damit an die "Kronen Zeitung" sowie die Gratistageszeitungen "Heute" und "Oe24", die keine reguläre Presseförderung erhalten.

Die Medienbehörde KommAustria gab den Vollzug per Aussendung zu Christi Himmelfahrt bekannt, eher ungewöhnlich an einem Feiertag. Konkrete Fördersummen werde sie erst kommende Woche veröffentlichen, ließ die Behörde verlauten. Die Orientierung an Druckauflagen wurde von Wissenschaftern wie Bernhard Pörksen, Nikolaus Forgó und Matthias Karmasin, Zeitungsverband, Journalistengewerkschaft und Presseclub Concordia kritisiert, auch DER STANDARD und die Verlagsgruppe News protestierten gegen diese Form der Förderung. Onlinemedien wurden bei dieser Sonderförderung nicht berücksichtigt, Wochenzeitungen erst nach Protesten.

Erste Berechnungen auf Basis der Auflagendaten des Vorjahrs und der Presseförderung des Vorjahrs kamen zu diesen voraussichtlichen Förderbeträgen für Tages- und Wochenzeitungen.

15 Millionen für kommerzielle Privatsender

Die Sondermedienförderung umfasst 9,7 Millionen Euro Druckauflagenförderung und rund 5,8 Millionen erhöhte Vertriebsförderung für Tages- und Wochenzeitungen zusätzlich zu rund 8,7 Millionen Euro regulärer Presseförderung.

Für kommerzielle Privatsender werden zusätzlich 15 Millionen Euro ausgeschüttet, sie erhalten regulär 20 Millionen Euro Förderung pro Jahr.

Nichtkommerzielle Privatsender erhalten zwei Millionen Euro zusätzlich zu drei Millionen regulärer Förderung. (fid, 21.5.2020)