Auch wenn die Airlines davon lieber Abstand nehmen würden: Passagieren steht die Rückerstattung der Ticketpreise zu.

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Abgesagte Flüge sind lästig und schaffen meist Probleme: Das gilt grundsätzlich, derzeit aber ganz besonders. Weniger deswegen, weil die Menschen nicht fliegen können. Es gibt ohnehin kaum Reiseziele, die man ansteuern kann. Die meisten Grenzen sind zu, von Urlaub in der Ferne kann man wohl noch länger nur träumen.

Ein Problem sind sie für die Fluggesellschaften. Keine Frage, für die sieht es derzeit nicht rosig aus. 1,8 Milliarden Euro, so hoch ist alleine die Summe, die die Lufthansa ihren Kunden für abgesagte Flüge zurückzahlen muss. Oder, besser gesagt, müsste. Denn die Airlines versuchen mit allen Mitteln die Kunden abzuschasseln, auf dass diese entnervt davon absehen mögen, ihr Recht einzufordern.

Und das macht die Sache zum Problem für die Konsumenten. Dass Flüge krisenbedingt nicht stattfinden, dafür kann keiner etwas. Auch nicht die krisengebeutelten Airlines, die jetzt reihenweise mit Staatshilfen aufgefangen werden oder durch rigide Sparpakete versuchen, wieder an Reiseflughöhe zu gewinnen, so sie denn endlich überhaupt wieder abheben können.

Aber Corona ist kein Freibrief für Gesetzlosigkeit. Passagieren steht die Rückerstattung der Ticketpreise zu. Nichts spricht dagegen, einen Gutschein für einen Flug in besseren Zeiten durch Goodies schmackhaft zu machen. Kundenbindung ist gerade jetzt das Gebot der Stunde. Annehmen müssen die Kunden das Angebot nicht. Punktum. (Regina Bruckner, 21.5.2020)