Der neue internationale Flughafen entsteht am Ort der alten Luftwaffenbasis Santa Lucia.
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Mexiko-Stadt – Auf dem Gebiet des heutigen Mexiko existierte eine Abfolge präkolumbischer Hochkulturen, die mehrere Jahrtausende zurückreicht. Aufgrund des reichen archäologischen Erbes begleitet das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte (INAH) größere Bauprojekte mit Grabungen – wie aktuell beim Bau des neuen Flughafens von Mexiko-Stadt.

Es wurde auch bereits eine Reihe von Grabstätten und Artefakten gefunden, vor allem aber sind die Forscher auf ein noch älteres Erbe gestoßen, nämlich Spuren der eiszeitlichen Megafauna Nordamerikas. Unter anderem wurden bereits die Überreste von Bisons, Kamelen und Pferden ausgegraben, die vor einigen zehntausend Jahren lebten.

Mammuts in Nordamerika

Der bislang spektakulärste Fund wurde nun vermeldet: An der Stelle, wo der Kontrollturm und die Start- und Landepisten des neuen Flughafens entstehen sollen, liegen offenbar die Knochen einer ganzen Mammutherde. "Wir haben mehr als 60 Mammuts gefunden. Fast alle gehören zu der Art des Präriemammuts", berichtete INAH-Forscher Pedro Francisco Sánchez Nava gegenüber der Zeitung "Excélsior". Der Fund soll etwa 35.000 Jahre alt sein.

Beim Wort "Mammut" sehen die meisten unwillkürlich ein zotteliges Tier vor sich – das Wollhaarmammut, das in Nordamerika ebenso wie ein Asien und Europa vorkam, war aber nur eine von mehreren Mammutarten. Sein Pelz als Anpassung an seinen Lebensraum war in seiner Verwandtschaft die Ausnahme. Präriemammuts, die von Kanada bis Mittelamerika lebten, hatten nur die spärliche Behaarung heutiger Elefanten. Dafür überragten sie alle anderen: Ihre Schulterhöhe lag bei vier Metern, und mit zehn Tonnen Masse übertrafen sie einen heutigen Afrikanischen Elefanten um einiges. (red, 22. 5. 2020)