Mory Kante bei einem Konzert 2008.

Foto: Attila KISBENEDEK / AFP

Conakry – Die Musiklegende Mory Kanté aus Guinea ist tot. Der für seinen Hit "Yeke yeke" bekannte Sänger starb am Freitag nach langer Krankheit im Alter von 70 Jahren in Guineas Hauptstadt Conakry, wie sein Sohn Balla Kanté sagte.

Von Westafrika nach Frankreich

Der im Südosten des Landes geborene Musiker hatte seine ersten musikalischen Erfolge mit der Rail Band of Bamako und war früh schon von seinem berühmten Musikerkollegen Salif Keita inspiriert worden. Kanté ging nach ersten Erfolgen in Westafrika Anfang der 1980er-Jahre nach Frankreich und hatte dort vielbeachtete Auftritte.

Der europaweite Durchbruch gelang ihm dann 1988 mit seinem Ohrwurm "Yeke yeke", der ihn zu einem über den Kontinent hinaus bekannten Star der afrikanischen Musikszene machte. Weltweit folgten zahlreiche Alben und Auftritte, darunter auch in Deutschland und mehrfach auf österreichischen Festivals.

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Gespür für Musik

Obwohl er als Griot ausgebildet worden war – eine Art traditioneller Volkssänger und Geschichtenerzähler –, hatte Kante sich früh auch für Soul, Funk und lateinamerikanische Rhythmen begeistert. Er verband die traditionellen Klänge seiner Heimat – mit Instrumenten wie der Kora-Harfe oder dem Balafon – geschickt mit westlichen Pop-Elementen und machte damit die afrikanische Musik international populär. Ähnlich wie der vor kurzem verstorbene kamerunische Saxofonist Manu Dibango traf er damit den westlichen Musikgeschmack. (APA, 22.5.2020)