Die italienische Polizei überprüft ein verlassenes Fischerboot, mit dem es die Flüchtlinge womöglich über das Mittelmeer schafften.

Foto: AFP/SANDRO CATANESE

Rom – Die italienische Polizei hat Zahlen zu auf Sizilien angelangten Flüchtlingen deutlich nach unten korrigiert. Rund 70 Flüchtlinge seien am Sonntag auf der Mittelmeerinsel an Land gegangen, wurde die Polizei von der Nachrichtenagentur ANSA zitiert.

Die Agentur hatte zuvor unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, es seien rund 400 Flüchtlinge an einem Strand angekommen. Dies wäre die größte Ankunft von Flüchtlingen in Sizilien seit Jahren gewesen.

Nur ein Fischerboot gefunden

Den Polizei-Angaben zufolge wurde nahe der Stadt Agrigent ein etwa zehn Meter langes Fischerboot aus Holz gefunden, das offenbar die Flüchtlinge transportiert hatte. Die Suche der Küstenwache nach einem möglichen zweiten und größeren Boot, das für den Transport von Flüchtlingen genutzt worden sein könnte, sei vergeblich gewesen. Die Augenzeugen hatten berichtet, die Flüchtlinge seien in zwei Booten eingetroffen.

Woher die Flüchtlinge kamen, blieb zunächst unklar. Laut Lokalmedien bewegten sich die Menschen nach ihrer Ankunft in kleinen Gruppen vom Strand weg. Die meisten der in Italien über das Meer ankommenden Flüchtlinge wagen von Libyen aus die gefährliche Reise in oft überfüllten Booten. (APA, 25.5.2020)