Wenn alles glatt läuft, setzt der chinesische Lander nach acht-monatiger Anreise auf dem Mars auf.
Illustr.: CNSA

Peking – In wenigen Wochen will China eine eigene Mars-Mission zum Roten Planeten losschicken. Das Projekt Tianwen-1 laufe wie geplant und der Start sei für Juli vorgesehen, erklärte das mit der Mission beauftragte Unternehmen CASC am Sonntag.

Bei der chinesischen Mars-Mission soll eine Sonde an der Spitze einer Langer-Marsch-5-Rakete auf eine Umlaufbahn um den Mars gebracht werden. Ein Landegerät soll auf der Mars-Oberfläche aufsetzen und ein Rover soll die Marsoberfläche näher in Augenschein nehmen. Die Reise der Sonde zum Mars wird wegen der großen Entfernung von rund 55 Millionen Kilometern rund acht Monate dauern.

Magnetometer aus Österreich

Sieben wissenschaftliche Geräte hat Chinas Mars-Mission an Bord. Das Institut für Weltraumforschung (IWF) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Graz war am Bau des Magnetometers des Orbiters beteiligt. Als wichtigste wissenschaftliche Ziele der Mission wurden die Erforschung der Topographie und geologischen Zusammensetzung des Mars sowie die nähere Erkundung von Marsregolith und die Suche nach Wassereis genannt. Weiters sollen sekundäre Erzlagerstätten auf der Marsoberfläche, der Mineralgehalt der Erze und die innere Struktur des Mars erkundet werden. Außerdem sollen mithilfe der Sonde Ionosphäre, Weltraumwetter und Oberflächenwetter des Mars erforscht werden.

Während Europas Esa-Mission Exomars zuletzt auf 2022 verschoben werden musste, sollen heuer zwischen Juli und August noch zwei weitere Missionen zum Mars starten: Die Nasa schickt ihren neuen Rover Perseverance los, um mehr über die geologische Geschichte des Mars in Erfahrung zu bringen. Und die Vereinigten Arabischen Emirate planen, den Orbiter Hope in eine Marsumlaufbahn zu bringen. (red, APA, 25.5.2020)