Wallack-Fräse Jörgen im Einsatz. Am Montag gelang der "Durchstich" auf der Großglockner-Hochalpenstraße.

foto: grossglockner.at/franz neumayr

Für gewöhnlich ist der Durchstich bei der Schneeräumung der Großglockner-Hochalpenstraße auf dem höchsten Punkt beim Hochtor zwischen Kärnten und Salzburg auf rund 2500 Meter Seehöhe ein Routinetermin im Jahreskreis. Heuer ist das Ereignis angesichts der Corona- und Tourismuskrise freilich mit ungewöhnlich viel Pathos aufgeladen: Die Hochalpenstraße sei "das größte Denkmal der Republik" und als "international anerkannter Monumentalbau österreichischer Ingenieurskunst" schon bei der Gründung "ein Symbol für die außerordentliche Leistungsfähigkeit Österreichs gewesen", bemühte der Chef der Großglockner-Hochalpenstraßen AG, Johannes Hörl, einen historisch bedeutsamen Vergleich zwischen heute und der Ersten Republik.

"Beliebtestes Ausflugsziel"

Nach dem Durchstich am Montag steht jedenfalls der Öffnung der Straße für alle Verkehrsteilnehmer nicht mehr viel im Weg. Läuft alles nach Plan, wird die Straße samt Gastronomie und Ausstellungen am Mittwoch, den 27. Mai für den Verkehr freigegeben. Die Stichstraße zur Franz-Josefs-Höhe öffnet dann am Freitag, 29. Mai.

Das ist rund einen Monat später als in den vergangenen Jahrzehnten. Die verspätete Öffnung, vor allem aber die für Touristen gesperrten Grenzen werden das "beliebteste Ausflugsziel der Österreicher" (Hörl) jedoch einiges kosten. Je nach Saisonverlauf dürfte das Minus irgendwo zwischen 2,5 und 4,5 Millionen Euro liegen. (Thomas Neuhold, 25.5.2020)