In den vergangenen Wochen sind schon insgesamt 1.040 Helfer mit sechs Flügen aus Rumänien, der Ukraine und nunmehr dem Kosovo nach Österreich gekommen.

Foto: FLORIAN LECHNER

Linz – 140 weitere Erntehelfer sind am Dienstag am Flughafen in Linz erwartet worden. Sie wurden aus dem Kosovo eingeflogen und sollen vor allem auf den Feldern in Oberösterreich arbeiten. Das sagte der Organisator der Flüge und Geschäftsführer des Verbands der Obst- und Gemüseproduzenten Oberösterreich, Stefan Hamedinger, zur APA.

In den vergangenen Wochen sind schon insgesamt 1.040 Helfer mit sechs Flügen aus Rumänien, der Ukraine und nunmehr dem Kosovo nach Österreich gekommen. Sie werden großteils in Oberösterreich, aber auch in Niederösterreich und Tirol und sogar in Vorarlberg, Kärnten und der Steiermark beschäftigt. Auf dem Landweg seien durch die Arbeitspendlerregelung weitere Helfer aus den Nachbarländern nach Niederösterreich, ins Burgenland und in die Südoststeiermark gekommen.

Routinierte "Schlüsselarbeitskräfte"

Es handelt sich um routinierte "Schlüsselarbeitskräfte", die nicht nur einfache Tätigkeiten erledigen, sondern auch Traktoren fahren und Erntemaschinen bedienen können und damit die Landwirte entlasten: Diese müssen dann nicht mehr auf den Feldern arbeiten, sondern können sich um die gesamte Betriebsorganisation – etwa Reparaturen – und die Vermarktung kümmern, berichtete Hamedinger. Die genannte Zahl entspreche rund sieben Prozent des Arbeitskräftebedarfes während der Ernte. "Normal" sei die Beschäftigung von bis zu 15.000 Personen, es handle sich auch um Mitglieder der Bauernfamilien, Studenten, Teilzeitarbeiter sowie Asylberechtigte.

Leider kämen die Helfer wegen der bürokratischen Hürden rund um Covid-19 rund vier Wochen später und könnten nunmehr nur noch zur Schadensbegrenzung herangezogen werden. Es gehe darum, möglichst viel, von dem was gepflanzt worden und bisher schon reif geworden ist – Erdbeeren und Spargel – dem Markt zuzuführen und vor dem Verderben zu bewahren. Die Helfer werden später auch noch für die Ernte von Marillen und Kirschen und zuletzt von Frischgemüse eingesetzt. Sie werden bis in den Herbst gebraucht. "Die österreichische Gurkerlwelt ist wieder in Ordnung", ist Hamedinger den zuständigen österreichischen Ministerien und der Landespolitik dankbar für die Unterstützung zum Gelingen der Flüge.

Vier Infizierte

Von den über 1.000 eingeflogenen Helfern waren insgesamt vier mit dem Coronavirus infiziert. Ihre Erkrankung hatte aber einen leichten Verlauf. Es habe niemand stationär behandelt werden müssen und es habe keine Folgeinfektionen gegeben, zog Hamedinger Bilanz. Er hat am Dienstag auch Zahlen aus Deutschland erhalten: Dort war geplant, im April und Mai per Flugzeug 80.000 Helfer ins Land zu holen. Tatsächlich waren es bis jetzt 33.000. Deshalb soll die Aktion noch bis 15. Juni verlängert werden. (APA, 26.5.2020)