Das Bodenpersonal der AUA stimmt empfindlichen Gehaltseibußen mehrheitlich zu.

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Wien/Schwechat – Die durch die Coronakrise angeschlagene Lufthansa-Tochter AUA ist ihrer Rettung wieder einen Schritt näher gekommen. Die gut 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des AUA-Bodenpersonals tragen den von Betriebsrat, Gewerkschaft und Vorstand ausverhandelten Sparbeitrag mit. Das war, nach der Einigung mit Lieferanten über Preisnachlässe und Stundungen, der zweite Schritt Richtung Fortbestand. Als letzter großer Punkt laufen noch Verhandlungen mit der Regierung über deren Beitrag.

90 Prozent Zustimmung, 73 Prozent Beteiligung

Heute stimmten jedenfalls 90,1 Prozent der Beschäftigten dem Personalpaket zu, das der AUA 300 Mio. Euro an Einsparungen bis 2023 bringen soll. 2.220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten sich an der Abstimmung beteiligt. Das entspricht einer Beteiligung von 73,2 Prozent, teilte die Gewerkschaft GPA-djp mit.

Bereits vor einiger Zeit hatten Lieferanten und Geschäftspartner durch Preisnachlässe und Stundungen 20-prozentige Kostensenkungen ermöglicht. Damit ist nur mehr die Einigung mit der Regierung ausständig. Seit längerem ist davon die Rede, dass die Gespräche in der Zielgeraden seien, wenn auch die Länge der Zielgeraden noch unabsehbar ist. Am Dienstag hieß, diese Woche Freitag oder Anfang kommender Woche könnte es eine Einigung geben. Eine Übereinkunft ist nach der Einigung der deutschen Regierung mit der AUA-Mutter Lufthansa deutlich wahrscheinlicher geworden.

Österreich will Standort gesichert haben

Die AUA braucht vom Staat weniger als die ursprünglich geforderten 767 Mio. Euro, wie viel es werden, hängt auch davon ab, wann und in welchem Umfang der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Derzeit ist laut Medienberichten von 300 Mio. Euro an Krediten die Rede, die vom Staat über die Cofag zu 90 Prozent besichert werden. Dazu kommt noch Eigenkapital in gleicher Größenordnung. Zumindest für den 10-prozentigen Anteil der Banken am Kreditrisiko ist eine Besicherung mit AUA-Aktien und AUA-Flugzeugen vorgesehen. Die Republik Österreich verlangt hingegen vor allem, dass die AUA als Drehkreuz-Airline mit Langstreckenflügen erhalten bleibt und der Standort gesichert ist.

Am Dienstag stellten sich auch die Wirtschaftsprüfer von PwC wieder bei der AUA ein. Sie hätten die Einigung mit dem Bodenpersonal und mit den Lieferanten wohlwollend zur Kenntnis genommen und auch die Fortschritte bei den Verhandlungen mit dem Staat anerkannt, hieß es zur APA. Wie schon vor einer Woche habe es unter der Bedingung eines positiven Abschlusses aller Verhandlungen die Aussicht auf eine positive Fortbestandsprognose gegeben. (APA, red, 26.5.2020)