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Microsoft-Chef Satya Nadella vor Windows-Logo.

Foto: Ted S. Warren / AP

Es ist so weit: In den vergangenen Tagen hat Microsoft damit begonnen, die neueste Generation von Windows 10 an seine Nutzer auszuliefern. Schnöde Windows 10 Version 2004 genannt, bringt diese einige wichtige Neuerungen und viel Feinschliff mit sich.

Neuigkeiten

So wird etwa die Sprachassistentin Cortana in eine eigene App ausgelagert, und bekommt so zunehmend weniger Relevanz. Verbesserungen gab es bei der Nutzung von virtuellen Desktops, diese lassen sich nun gezielt umbenennen. Neu ist die Möglichkeit der Wiederherstellung des Systems aus der Cloud, wobei das jeweils aktuellste Windows-Image automatisch besorgt wird. Und wer will kann jetzt Apps festlegen, die beim Neustart des Systems automatisch gestartet werden – das geht allerdings nur mit Universal Windows Platform (UWP)-Apps wie Kalender oder Mail.

Optional war bisher die neue, auf Googles Chromium-Projekt basierende Version des Browsers Edge. Mit der Version 2004 wird diese jetzt aber an alle User ausgeliefert. Damit wird das Ende des klassischen Edge mit eigener Rendering Engine langsam eingeläutet.

Suche und Linux

Zahlreiche Verbesserungen gab es an der Desktop-Suche, die nicht nur flotter geworden ist, auch die Darstellung der Ergebnisse ist nun übersichtlicher. Der Task Manager wurde stark erweitert, dazu gehört, dass es jetzt eine eigen Ansicht für SSDs und HDDs gibt. Ganz neu ist der Support für Bluetooth 5.1, parallel dazu wurde das Pairen mit Peripheriegeräten vereinfacht. Und nicht zuletzt wurde das Windows Subsystem for Linux (WSL) grob überarbeitet. Damit kommt nun ein echter Linux-Kernel unter Windows für diese Aufgaben zum Einsatz, der sogar über Windows Update auf dem Laufenden gehalten wird.

Interessant an dem Update ist aber auch, dass Microsoft einige Neuerungen von der Version 2004 trennt. Das heißt, dass es parallel dazu auch Neuerungen für die User von Windows 10 1909 und 1903 gibt. Dazu gehört, dass Treiber-Updates nun wieder als optional angesehen werden, was den Nutzern mehr Eingriffsmöglichkeiten in die Installation neuer Versionen gibt.

Probleme

Es wäre allerdings nicht Microsoft, wenn nicht schon bald nach dem Start des Updates die ersten Berichte über schwere Probleme mit eben diesem auftauchen. Wie sich herausstellt, lässt sich die neue Version auf manchen Windows-10-Rechnern nämlich nicht installieren. Wie mittlerweile auch Microsoft selbst bestätigt, ist dafür eine Sicherheitsfunktion verantwortlich: Ist die Speicherintegritätsoption in den Systemeinstellungen aktiviert, ist das Update blockiert.

Die Warnung bei den betroffenen Systemen.
Grafik: Microsoft

Die Abhilfe ist in diesem Fall aber relativ einfach, nämlich die betreffende Option einfach vorübergehend zu deaktivieren. Dies geht über das Menü "Update und Sicherheit" und dort dann den Unterpunkt "Windows-Sicherheit". Dort findet sich wiederum ein Eintrag namens "Gerätesicherheit", unter dem sich die Option "Kernisolierung" befindet. Und genau diese muss deaktiviert werden. Allerdings muss den Usern dabei klar sein, dass man damit die Sicherheit des eigenen Systems schwächt.

Bug

Verantwortlich dafür soll ein Problem mit Display-Treibern sein. Wann dieser Fehler ausgeräumt wird, bleibt vorerst offen. Aber es ist ohnehin nicht das einzige Problem mit der neuen Version. So berichten andere User, dass die Aktivierung der Schnellstartfunktion teilweise dazu führt, dass das Update gar nicht heruntergeladen wird – oder die Installation abbricht.

Wer sich über den Namen wundert: Mit "2004" werden Jahr und Monat der Fertigstellung der neuen Version gekennzeichnet – also April 2020. (red, 29.5.2020)