Lupo (Arndt Schwering-Sohnrey) berichtet Lessing (Christian Ulmen) und Kira Dorn (Nora Tschirner), wer die Polizei verständigt hat – am Montag um 20.15 Uhr in ORF 2 und in der ARD.

Foto: ORF/ARD/Steffen Junghans

Der Chef hat wirklich ulkige Ideen. Er will am Pfingstmontag im neuen Tatort aus Weimar (Der letzte Schrey) in den Urlaub. Und zwar nach Ibiza. Natürlich mit dem Flugzeug.

Nun könnte man diese Kombination als gewollten Gag betrachten, doch es wäre der Ehre zu viel. Der Tatort wurde gedreht, bevor uns Insel und Infektionen beschäftigten.

Zu Hause haben Kira Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) ohnehin zu tun. Die Strickwaren-Designerin Marlies Schrey liegt tot in einem Kornfeld, sie wurde gemeinsam mit ihrem Gatten entführt. Jetzt soll der Sohn das Lösegeld beschaffen.

Und weil wir in Weimar sind, darf es dabei deftig, bunt und skurril zugehen. Die Beiträge aus der Stadt von Goethe und Schiller werden von manchen ja als Kult gefeiert. Doch dazu reicht es in diesem zehnten Fall nicht.

Zwar sind die Entführer noch dümmer als jene trotteligen Exemplare aus dem tatsächlichen Kultfilm Fargo, was sich deutlich bei der Benutzung eines Stimmenverzerrers zeigt. Es gibt auch ein paar herrliche Szenen, etwa wenn der Strickwaren-Witwer seinen Kidnapper darin bestärkt, doch auf einen Strommast zu klettern.

Vieles allerdings, wie ausufernd thematisierte Verdauungsbeschwerden, ist seicht und klamaukig. Einigen Gags merkt man die Vorgabe "Da machen wir einen Witz draus" stark an.

Immerhin lernt man, dass in Thüringen Dörfer wie Frauen heißen und demnach "Die sind bei Ulla" eine Ortsangabe ist. Und dass Entführer aussehen können wie "Dalmatiner ohne Punkte". Das trifft auch diesen Tatort an sich ganz gut. (Birgit Baumannn, 31.5.2020)