Es gab auch was zum Schmunzeln bei dieser (Zentral-)Matura unter Corona-Bedingungen. Bei der Deutschmatura konnte man für die Klausur unter anderem die Analyse einer Zeitungskolumne der deutschen Autorin Ronja von Rönne über das Phänomen "Zeit" wählen – die dann aber sagte, dieses "Laberthema" wäre nicht unbedingt maturareif.

Wegen Corona sind heuer die mündlichen Prüfungen entfallen.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Weniger lustig waren die Vorkommnisse in einigen Schulen, wo die Maturanten den Klausursaal nach einer halben Stunde verließen und leere Blätter abgaben. Weil’s eh wurscht war. Wegen Corona waren heuer nicht nur die mündlichen Prüfungen entfallen, sondern die Maturanote errechnete sich zu je 50 Prozent aus der Abschlussnote der achten Klasse und der Note auf die Klausur. Wer im Abschlusszeugnis mindestens einen Dreier hatte, konnte nicht mehr durchfallen. Insgesamt sollen etwa 30 bis 40 Schüler in ganz Österreich (von insgesamt 40.000 Maturanten) diese entspannte "Arbeitsoptimierung" gewählt haben.

Clever. Zu clever? Manche sehen das als zulässige Rebellion gegen eine ohnehin überholte "Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche Reifeprüfung". Man kann sich aber auch fragen, ob die jungen Leute daran gedacht haben, dass sie sich später nicht immer mit minimalem Aufwand durchs (Berufs-)Leben schlängeln werden können. Aber man kann das auch für diesmal abhaken und einen schönen Sommer wünschen. (Hans Rauscher, 29.5.2020)