Nun will die Mordkommission weiter ermitteln.

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Gifhorn – Mehr als 25 Jahre nach dem Fund einer Frauenleiche in Niedersachsen haben die Behörden die Identität geklärt und eine Mordkommission mit weiteren Ermittlungen betraut. Bei der Toten handle es sich um eine 28-jährige Frau aus Tunesien, die zwei Wochen vorher per Flugzeug nach Deutschland geflogen sei, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Hildesheim und Gifhorn mit.

Die Hintergründe des Verbrechens waren noch unklar. Die Leiche war am 26. Dezember 1994 bei Eickhorst in Ostniedersachsen neben einem Feldweg gefunden worden, die Frau starb durch Gewalteinwirkung. Wer sie war, blieb bisher ungeklärt. Laut Ermittlern wurde erst kürzlich, also nach rund 25 Jahren, eine Vermisstenanzeige durch die Ehefrau des Sohns der Getöteten aufgegeben. Eine Abstammungsgutachten der Medizinischen Hochschule Hannover bestätigte dann die Identität.

Reise nach Hannover

Laut bisherigen Erkenntnissen war die Frau zwei Wochen vor dem Fund ihrer Leiche mit dem Flugzeug nach Hannover gereist und hatte danach Kontakt zu Menschen in Wolfsburg und Salzgitter. Die Städte liegen nicht weit von Eickhorst. Polizei und Staatsanwaltschaft halten es daher für möglich, dass sie sich in der Region aufhielt.

Außerdem könnte das Opfer nach Angaben der Ermittler während des Flugs eine Frau kennengelernt haben, die möglicherweise aus dem Raum Wolfsburg stammte und mit der sie sich in den folgenden Tagen traf. Weiterhin hielten sie es für möglich, dass eine Verbindung zu dem Fall einer seit 24. Dezember 1994 spurlos verschwundenen Prostituierten bestehen könnte. Die Beamten baten Zeugen um Hilfe. (APA, 29.5.2020)