"I can't breathe" rief George Floyd mehrmals, bevor er bewusstlos wurde.

Foto: afp

Nach dem Tod eines Schwarzen bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis und anschließenden schweren Ausschreitungen haben auch zahlreiche Stars reagiert. Oscar-Preisträger Jamie Foxx ("Ray") nahm am Freitag in Minneapolis an einer Kundgebung zum Protest gegen Polizeigewalt teil.

Unterstützung für Demonstranten

Foxx sei nicht als Promi, sondern als Bruder gekommen, sagte der Schauspieler vor einer überwiegend schwarzen Menschenmenge. "Wir wollen euch wissen lassen, ihr habt Unterstützung." Auf Instagram verglich er die kniende Position jenes Polizisten, der wegen Mordes an George Floyd angeklagt wurde, mit jener, die US-amerikanische Sportler 2016 während einer Protestaktion eingenommen hatten. Sie sangen die Nationalhymne vor Beginn eines Spiels nicht mit, um auf Rassismus und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner aufmerksam zu machen.

Sänger John Legend verlinkte auf Twitter Worte des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King, dass nur mit sozialer Gerechtigkeit und Fortschritt Aufstände zu vermeiden seien. "Hamilton"-Star Lin-Manuel Miranda rief zu Spenden für Organisationen auf, die festgenommenen Demonstranten mit Geld und Anwälten helfen.

Letzte Worte "I can't breathe"

In jenem Video, das den gewalttätigen Polizeieinsatz festhielt, rief Floyd mehrmals "I can't breathe" ("Ich kann nicht atmen"), da ein Polizist mehrere Minuten auf seinem Genick kniete. Diese Worte werden nun im Internet tausendfach geteilt. Doch bereits 2014 gab es einen ähnlichen Vorfall der Polizeigewalt, bei dem der Afroamerikaner Eric Garner ums Leben kam. Basketballspieler James LeBron trug bereits damals ein T-Shirt mit der Aufschrift "I can't breathe", die letzten Worte Garners – nun teilte er ein altes Foto auf Instagram und zeigte sich erbost darüber, dass sich nicht geändert habe.

Angriff auf Donald Trump

Sängerin Taylor Swift wandte sich per Kurznachrichtendienst Twitter direkt an US-Präsident Donald Trump, der den Demonstranten bei Plünderungen mit einem gewaltbereiten Militäreinsatz drohte. "Nachdem du während deiner gesamten Präsidentschaft die Feuer der weißen Vorherrschaft und des Rassismus angefacht hast, hast du jetzt die Nerven dazu, moralische Überlegenheit vorzutäuschen und dann mit Gewalt zu drohen?", schrieb Swift. "Wir werden dich im November aus dem Amt wählen."

Cardi B verteidigte die Demonstranten in einem Video. "So sehr ich diese Art von Gewalt nicht mag – es ist, was es ist", sagte die Sängerin. "Zu viele friedliche Demonstrationen, zu viele Hashtags, die zu Trends werden, und keine Lösungen. Die Menschen haben keine andere Wahl."

Ausschreitungen

Auslöser der Unruhen in Minneapolis war der Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz am Montag. Seither kommt es dort und in vielen anderen US-Städten zu teils gewaltsamen Protesten. Der Polizei wird Rassismus vorgeworfen, viele Demonstranten fordern Gerechtigkeit für Floyd. Der Fall hat in den USA Entsetzen hervorgerufen. Einer der beteiligten Polizisten wurde wegen Mordes angeklagt.

"Black lives matter"-Bewegung

Seit sie das Video des Polizeieinsatzes gesehen habe, habe sie Floyds Gesicht und seine Worte nicht mehr aus dem Kopf bekommen, schrieb Kylie Jenner, TV-Star und Schwester von Kim Kardashian, bei Instagram. "Niemand sollte in Angst leben und niemand verdient einen Tod wie den von George Floyd und zu vielen anderen.

Sänger Justin Bieber schrieb bei Instagram: "Keine Leben sind von Bedeutung bis schwarze Leben von Bedeutung sind." Sängerin Beyonce veröffentlichte ein Foto von Floyd auf ihrer Webseite und schrieb dazu "Rest in Power" (etwa Ruhe in Macht, in Anlehnung an "Rest in Peace", Ruhe in Frieden).

Einige Künstler forderten ihre Fans dazu auf, politisch aktiv zu werden und setzten sich für die "Black lives matter" Bewegung ein. Sängerin Billie Eilish rief in mehreren Postings ihre Follower dazu auf, Petitionen zu unterschreiben und auf Twitter bat Ariana Grande bat ihre bei den nächsten Wahlen teilzunehmen. (APA, red, 30.05.2020)