Mehr als drei Jahre nach dem Mord an zwei UN-Experten in der Demokratischen Republik Kongo ist einer der mutmaßlichen Verantwortlichen festgenommen worden.

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Kinshasa – Mehr als drei Jahre nach dem Mord an zwei UN-Experten in der Demokratischen Republik Kongo ist einer der mutmaßlichen Verantwortlichen festgenommen worden. Trésor Mputu Kankonde sei nach dreijähriger Suche gefasst worden, sagte der Chef der Militärstaatsanwaltschaft der Provinz Kasaï-Central, Jean-Blaise Bwamulundu, am Sonntag. Der Verdächtige werde nun zu dem Mord und anderen Vorwürfen befragt.

Rückblick

Am 12. März 2017 waren der US-Bürger Michael Sharp und die chilenischstämmige Schwedin Zaida Catalan sowie ihre vier kongolesischen Begleiter in Kasaï-Central ermordet worden, als sie dort für die UNO tödliche Übergriffe in der Region untersuchten. Die Behörden versuchten laut Bwamulundu mehrfach, Trésor Mputu festzunehmen, er sei aber immer wieder entkommen. Der am 5. Juni 2017 begonnene Mordprozess zu dem Fall war daher nicht recht vorangekommen.

3.400 Todesopfer bei Kämpfen

Zum Zeitpunkt seiner Festnahme war Trésor Mputu nach Angaben aus kongolesischen Sicherheitskreisen gerade dabei, die Miliz Kamuina Nsapu neu zu organisieren. Mitte Mai hatte die UN-Mission im Kongo (Monusco) davor gewarnt, dass in der Region Kasaï verstärkt Kämpfer für Milizen rekrutiert würden. Bei den Kämpfen zwischen der Kamuina Nsapu und Sicherheitskräften wurden bereits 3.400 Menschen getötet und tausende weitere vertrieben. (APA/AFP, 31.5.2020)