Ab Mittwoch wird jegliche Einschränkung der Reisefreiheit in Italien abgeschafft, Ausländer müssen nicht mehr in Quarantäne.

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Rom – Italien unternimmt einen weiteren Schritt in Richtung Normalisierung nach der Coronavirus-Epidemie. Ab Mittwoch wird jegliche Einschränkung der Reisefreiheit abgeschafft, die Italiener können sich somit auch außerhalb ihrer Heimatregion frei im Land bewegen. Ausländer, die nach Italien reisen, müssen sich nicht mehr einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen.

Erwartet wird eine starke Zunahme der Mobilität, die Staatsbahnen stocken das Angebot an Zugverbindungen auf der Nord-Süd-Achse auf. Mehrere Flugverbindungen wurden neu eingeführt. Die Flughäfen, die seit Beginn der Epidemie in Italien am 20. Februar den Verlust von 45 Millionen Passagiere beklagen, hoffen auf einen Neustart.

"Natürlich sind mit der Reisefreiheit einige Gefahren für die öffentliche Gesundheit verbunden, doch Italien muss endlich neu starten können", sagt Stefano Bonaccini, Präsident der norditalienischen Region Emilia-Romagna, die von der Epidemie stark betroffen war.

Ermutigende Resultate

Die Regierung entschloss sich für mehr Reisefreiheit aufgrund ermutigender Resultate bei der Eingrenzung der Epidemie. Lediglich 178 Neuinfizierte wurden am Montag gemeldet, das ist der niedrigste Stand seit dem 26. Februar. 60 Todesopfer gab es am Montag landesweit, 19 davon in der Lombardei.

Seit dieser Woche können die Italiener die Tracking-App "Immuni" kostenlos herunterladen. Diese wird ab kommendem Montag in vier Regionen – Ligurien, Marken, Abruzzen und Apulien – aktiv sein. Die App hatte viele Diskussionen ausgelöst, Bedenken gibt es noch in Sachen europäische Datenschutzbestimmungen.

In Italien sind bisher mehr als 33.000 Menschen mit oder durch die Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die Regierung hat serologische Tests zum Nachweis einer Immunisierung gestartet, denen sich schätzungsweise 150.000 Personen freiwillig unterziehen sollen. (APA, 2.6.2020)