Trainer Jesse Marsch hat bereits einen Titel in der Tasche.

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Liveticker: Meistergruppe ab 18.30 Uhr

Wien/Salzburg – Der Geisterspiel-Kracher Salzburg gegen Rapid bringt gleich zum Start der Meistergruppe am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF eins) einen ersten Fingerzeig im Titelrennen der Fußball-Bundesliga. Grün-Weiß darf nach dem LASK-Urteil wieder Hoffnungen hegen, man könnte den "Bullen" bis auf einen Punkt nahekommen. Für Salzburg-Coach Jesse Marsch ist das Spiel "vielleicht das wichtigste in der Meisterrunde".

"Wir brauchen auch in der Meisterschaft einen guten Start und müssen auf alles vorbereitet sein", warnte Marsch vier Tage nach dem souveränen 5:0-Cuptriumph über Zweitligist Austria Lustenau. Dass Salzburg bereits ein Bewerbsspiel in den Beinen hat, ist für Rapid-Coach Dietmar Kühbauer "sicher kein Nachteil. Ein Titel für Marsch und Mannschaft, das gibt Selbstvertrauen. Und: Er konnte den einen oder anderen Spieler schonen", meinte der 49-Jährige.

Kampfspiele

Dreimal liefen sich die beiden Teams in der laufenden Saison schon über den Weg, stets behielt Salzburg die Oberhand – meist knapp: mit 2:1 n.V. in Wals-Siezenheim im Cup-Sechzehntelfinale, in der Liga mit 2:0 in Hütteldorf sowie 3:2 nochmals in Salzburg – durch einen Freistoß von Zlatko Junuzovic in der 94. Minute. "Das waren keine normalen Fußball-Spiele, sondern Kampf", befand Marsch.

"Die letzten Spiele gegen Salzburg haben gezeigt, dass es sehr eng war", meinte Kühbauer, der endlich auf das bessere Ende für seine Truppe hofft. Dann – und wohl nur dann – dürfte man noch auf den Titel schielen – der freilich nie erklärtes Ziel war und ist. "Der Kracher kann schon richtungsweisend sein", betonte Rapids Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic, der insgesamt "sehr viel Mut und Zuversicht" ortete. Kühbauer beschrieb die Ausgangslage nüchtern: "Wenn du gegen Salzburg als Verlierer vom Platz gehst, wird die Möglichkeit, dass wir (am Ende, Anm.) ganz oben stehen, gering sein."

Lautstarke Gegenwehr von den Tribünen hat Rapid jedenfalls nicht zu erwarten. Einen echten Vorteil erwarte er sich dadurch nicht, meinte Kühbauer, "wir sind darauf vorbereitet". Prinzipiell sei es freilich nun besser möglich, coachingtechnisch ins Spiel einzugreifen. "Aber wir haben einen Matchplan, den wir umsetzen wollen." Den Spielern mit einem Zettel Anweisungen zu geben, dass werde ohnehin "nie ganz meins werden".

Personell sind die beiden Teams fast in Bestbesetzung. Bei Rapid fehlt abgesehen von Langzeitverletzten wie Philipp Schobesberger nur Innenverteidiger Mateo Barac, aufseiten Salzburgs muss man auf Offensivmann Masaya Okugawa sowie Außenverteidiger Rasmus Kristensen verzichten. Grund sind bei allen muskuläre Probleme.

Rehabilitierungsversuch

Der LASK will die Turbulenzen abseits des Rasens am Mittwoch (18.30 Uhr/live Sky) zu Hause gegen TSV Hartberg hinter sich lassen. Das verbotene Mannschaftstraining hat dem Image der Linzer zugesetzt. Dazu nimmt man die Meistergruppe nach sechs Punkten Abzug nicht mehr als Spitzenreiter, sondern drei Zähler hinter Salzburg in Angriff.

"Wir gehen extrem motiviert ins Spiel", betonte LASK-Trainer Valerien Ismael. "Es war eine turbulente Zeit natürlich. Wir als Team haben uns nicht geändert, auch wenn über den LASK schlecht geredet wird."

Packderby

Gastgeber Sturm Graz geht nach fast dreimonatiger Corona-Pause am Mittwoch (18.30 Uhr) mit etwas mehr Druck als der WAC ins "Pack-Derby". Die Steirer treten als Fünfter mit einem Drei-Punkte-Rückstand auf den Vierten im ersten Meistergruppen-Spiel der Fußball-Bundesliga an und müssen punkten, um nicht früh den Anschluss an die Top Vier, die einen fixen Europacup-Startplatz haben, zu verlieren.

"Wir müssen einfach versuchen, das Spiel zu gewinnen. Ein guter Auftakt ist immer wichtig", betonte Sturm-Trainer Nestor El Maestro. Sein Team peilt das 300. Heimspiel ohne Gegentor an. "Zu Null ist immer gut", weiß der 37-Jährige. In der Offensive ist noch fraglich, ob Aktivposten Otar Kiteishvili Akzente setzen kann. Über einen Einsatz des an der Ferse angeschlagenen Georgiers wollte El Maestro nach dem Abschlusstraining entscheiden. Fix nicht dabei ist Jakob Jantscher wegen einer Wadenverletzung. Wie ernst die ist, konnte der Sturm-Coach noch nicht sagen. (APA; 2.6.2020)

Spiele am Mittwoch

Red Bull Salzburg – SK Rapid (Wals-Siezenheim, Red-Bull-Arena, 20.30 Uhr/live ORF eins, SR Eisner). Bisherige Saisonergebnisse: 2:0 (a), 3:2 (h), 2:1 n.V. (a/Cup)

Salzburg: Stankovic – Vallci, Ramalho, Wöber, Ulmer – Ashimeru/Okafor, Junuzovic, Mwepu, Szoboszlai – Hwang, Daka

Ersatz: Coronel – Farkas, Onguene, Camara, Berisha, Koita, Adeyemi, Bernede

Es fehlen: Okugawa, Kristensen (beide Muskelverletzung im Oberschenkel)

Rapid: Strebinger – Stojkovic, Dibon, Hofmann, Ullmann – Schwab, Petrovic – Murg, Knasmüllner, Arase – Fountas

Ersatz: Knoflach – Sonnleitner, Auer, Ljubicic, Grahovac, Kitagawa, Kara

Es fehlt: Barac (muskuläre Beschwerden), Schobesberger, Szanto (beide rekonvaleszent)

LASK – TSV Hartberg (Pasching, Raiffeisen Arena, 18.30 Uhr, SR Hameter). Bisherige Saisonergebnisse: 2:1 (a), 5:1 (h)

LASK: A. Schlager – Ramsebner, Wiesinger, Filipovic – Ranftl, Holland, Michorl, Renner – Frieser, Klauss, Tetteh

Ersatz: Gebauer – Wostry, Reiter, Haudum, Müller, Th. Sabitzer, Raguz, Balic

Es fehlen: Trauner (gesperrt), Potzmann, Goiginger (beide rekonvaleszent nach Kreuzbandriss)

Fraglich: Filipovic (war angeschlagen)

Hartberg: Swete – Heil, Huber, Luckeneder, Klem – Dossou, T. Kainz, Nimaga, Ried – Tadic, Rep

Ersatz: Sallinger – Gabbichler, A. Lienhart, Rotter, Rasswalder, Cancola, Tschernegg, Gotal, Kröpfl

Es fehlen: Rakowitz (rekonvaleszent nach Fuß-OP), Lema (rekonvaleszent nach Kreuzbandriss), Ostrak (verletzt)

SK Sturm Graz – WAC (Mittwoch, 18.30 Uhr, Graz, Merkur Arena, SR Oliver Drachta). Bisherige Saisonergebnisse: 1:0 (a), 0:4 (h)

Sturm: Siebenhandl – Sakic, Avlonitis, Donkor, Trummer – Jäger, Dominguez – Hierländer, Röcher, Despodow – Balaj

Ersatz: Schützenauer – Schrammel, Spendlhofer, Ljubic, Ch. Leitgeb, P. Huspek, Friesenbichler

Es fehlen: Geyrhofer (Knieprobleme), Jantscher (Wadenprobleme)

Fraglich: Kiteishvili (Fersenprobleme)

WAC: Kofler – Novak, Rnic, D. Baumgartner, Schmitz – Jojic, M. Leitgeb, Liendl, Schmid – Weissman, Holzer

Ersatz: Kuttin – Gollner, Gölles, Vieira, Wernitznig, Schöfl, Steiger, Dieng, Schmerböck, A. Schmidt

Es fehlen: Sprangler (Mittelfußknochenbruch), Peric (Muskelprobleme)